Dies teilte die im Besitz der Familie Hoffmann-La Roche stehende Privatbank Scobag mit. Insgesamt gehörten dem Pool damit sechs Mitglieder der vierten und neun Mitglieder der fünften Generation an. Die Aktionärsgruppe hält unverändert 45,01 Prozent der Inhaberaktien von Roche beziehungsweise 72 Millionen Aktien. Sie ist die mit Abstand bedeutendste Aktionärin des Unternehmens.

Bereits 2009 wurde der Pool auf unbegrenzte Zeit verlängert. Mit der Aufnahme der fünften Generation unterstreiche die Aktionärsgruppe ihren Willen, die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit des Konzerns langfristig zu erhalten.

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«Wir können so unserem Unternehmen die Sicherheit geben, dass sich unsere Familien wie seit über 120 Jahren auch in den kommenden Jahrzehnten zur Stabilität im Aktionariat von Roche bekennen», erklärt André Hoffmann, Sprecher des Familienpools und Roche-Verwaltungsrat. Auf dieser Grundlage könne sich das Unternehmen weiterhin langfristig ausrichten. «Gerade für Forschung und Entwicklung im Pharma- und Diagnostikgeschäft ist diese Langfristigkeit ein entscheidender Erfolgsfaktor.» 

Dem Roche-Aktionärspool gehören somit an:

  • Andreas Oeri
  • Sabine Duschmalé-Oeri, Jörg Duschmalé, Lukas Duschmalé
  • Catherine Oeri
  • Stiftung Wolf. Diese Stiftung hält Roche-Aktien der Poolfamilien.
  • Vera Michalski-Hoffmann, Tatiana Fabre, Kasia Barbotin-Larrieu
  • Maja Hoffmann, Artuma Holding AG (hält Aktien von Maja Hoffmann), Lucas Hoffmann, Marina Hoffmann.
  • André Hoffmann, Alexander Hoffmann, Frederic Hoffmann, Isabel Hoffmann.

Auch Severin Schwan erachtet den «Faktor Familie» als entscheidend für Stil und Chancen des 1896 gegründeten Basler Pharmakonzerns. «Ich glaube schon, dass uns die Kapitalstruktur hilft», sagte der Roche-CEO jüngst im Interview mit der «Handelszeitung»: «Wenn ich mit Angehörigen der Gründerfamilie spreche, dann sagen die mir vor allem, dass es darum gehe, das Unternehmen der nächsten Generation in einem hoffentlich noch besseren Zustand zu übergeben. Und wenn sie 'nächste Generation' sagen, dann meinen sie das wirklich – also zwanzig oder dreissig Jahre. Deshalb ist es ja so ein Privileg, CEO von Roche zu sein.»

Diese Denkweise erlaube es, Entscheidungen auf eine sehr lange Sicht zu treffen. Schwans Beispiel: Die Genentech-Übernahme 1990. Damals, so Schwan, «war allen klar, dass es mindestens zehn Jahre dauern würde, bis sich das rechnet. Es hat dann ja sogar 15 Jahre gedauert. Auch damals sagte man sich: Wir wissen zwar noch nicht genau, wie es rauskommt, aber wir glauben, dass biologisch hergestellte Medikamente Potenzial haben, und deshalb steigen wir ein.»

Auf der anderen Seite ist es eine Besonderheit, dass hier eine Familie ein grosses Vermögen – und ihre Bedeutung im Unternehmen – über fünf Generationen erhalten kann. Studien zeigen, dass bloss in rund 30 Prozent der Fälle ein grosses Vermögen am Ende der zweiten Generation noch erhalten ist – und in lediglich 10 Prozent der Fälle nach der dritten Generation.

rap – «Reuters»

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