Heute Jungfirmen anschieben, die morgen etwas Gutes fürs Klima tun. Oder spätestens übermorgen. Das ist das Ziel eines neuen Wagniskapital-Fonds, der jetzt an den Start geht. Ähnlich wie der junge Schweizer Startup-Fonds Wingman Ventures will auch Übermorgen Ventures  in der Frühphase von Startups aktiv werden und dies unterstützen. Jungfirmen, die, so heisst es bei den Fonds-Gründern, «gewinnbringend zur Stabilisierung des globalen Klimas beitragen.» 

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Einer der prominenten Köpfe im Schweizer Quartetts, das hinter Übermorgen Ventures steht, ist Doodle-Gründer Myke Näf. Er soll sich beim neuen Investment-Vehikel ums Deal-Scouting und die Analyse von Startups kümmern. Für den Kontakt zu Investoren ist Adrian Bührer zuständig, einst Gründer von Students.ch und heute unter anderem durch seinen Einsatz für den Online-Supermarkt Farmy.ch bekannt. 

Für den legalen Boden sorgt Startup-Anwältin Elena Walder-Schiavone; ETH-Absolvent und Nachhaltigkeits-Investor Alexander Langguth leitet das Experten-Panel, das Expertise aus Umweltthemen einbringt. 

Erstes Investment in deutsche Kantinen-Propheten

Insgesamt will das Team 50 Millionen Euro zusammenbringen. Adrian Bührer steckt den Zeithorizont von Übermorgen Ventures so ab: «Im Februar oder März 2020 soll das erste Closing des Funds stattfinden, danach werden die ersten Fonds-Investments erfolgen».

Eine allererste Startup-Perle habe man sich aber mit Delicious Data bereits gefischt. Das Münchner Unternehmen unterstützt per Machine-Learning-Lösungen Gastro-Grossbetriebe wie Mensen und Kantinen mit Bedarfsprognosen. Damit sollen Lebensmittelverluste (Foodwaste) minimiert werden. 

20 Millionen Franken zugesichert

Dass die Kantinen-Propheten in Deutschland ansässig sind, sei kein Zufall, sagt Bührer. Mit Übermorgen Ventures wolle man hauptsächlich in den deutschsprachigen Ländern aktiv werden, «weil hier unser Netzwerk am stärksten ist.»

Dem Fonds, der mit seinen Investitionen jedes Jahr eine Million Tonnen CO2 reduzieren will, sind bisher 20 Millionen Franken Kapital zugesichert worden, «von namhaften Investoren», wie es in einer Mitteilung von Übermorgen Ventures heisst. Gemäss Bührer stammt ein grosser Teil davon aus der Schweiz, «Namen können wir erst nennen, wenn die Verträge final unterschrieben sind.»

Das finale Closing von Übermorgen Ventures von rund 50 Millionen Euro soll in der zweiten Jahreshälfte 2020 stattfinden. 

Andreas Güntert
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