Der Monat Mai wird für Sergio Ermotti dieses Mal besonders wonnevoll. Nicht nur feiert der Tessiner am 11. des Monats seinen 57. Geburtstag - er wird dann auch zum dienstältesten UBS-Chef seit dem Zusammenschluss von Bankverein und Bankgesellschaft 1998. Mit fünf Jahren und neun Monaten überflügelt er Peter Wuffli, den bisherigen Spitzenreiter bei der Fusionsbank.

Es spricht einiges dafür, dass Ermotti seine Führung weiter ausbaut. «Das Hinspiel liegt hinter uns – jetzt beginn das Rückspiel», antwortete der Tessiner im Mai 2015 der «Bilanz» nach knapp vier Jahren an der Spitze auf die Frage nach seinem Zeithorizont. Seine Mitstreiter bezifferten die geplante Amtsdauer damals auf sieben bis acht Jahre – anvisiert war also ein Ausscheiden spätestens 2019.

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«Die nächsten fünf Jahre in gleicher Besetzung»

Das gilt jetzt nicht mehr. «Einen Zeithorizont gebe ich mir nicht», antwortete Ermotti im Dezember der «NZZ» auf die Frage, ob er in fünf Jahren noch an der Spitze stehen werde. Im «Bilanz»-Gespräch liefert sein Präsident Axel Weber jetzt eine Konkretisierung, die er kaum ohne Absprache mit Ermotti gewählt hat: «Ich gehe davon aus, dass Sergio Ermotti und ich die nächsten fünf Jahre in gleicher Besetzung den Konzern führen.»

Mit elf Jahren an der Spitze würde Ermotti noch nicht ganz an den UBS-Granden Marcel Ospel herankommen – der war fünf Jahre operativer Chef und sieben Jahre VR-Präsident. Um ihn zu überholen, müsste Ermotti an die Spitze des Verwaltungsrats wechseln. Axel Weber muss sein Amt laut Statuten nach spätestens zwölf Jahren räumen.

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Dirk Schütz
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