Die Grossbank UBS ist offenbar in Belgien ins Blickfeld der Behörden geraten. Ein belgischer Untersuchungsrichter hat Ermittlungen gegen UBS Belgium wegen des «Verdachts auf Geldwäsche» eingeleitet, schreibt die «Neue Zürcher Zeitung» (NZZ) in ihrer Online-Ausgabe. Laut einem Medienbericht gehe es um Machenschaften zur Steuerhinterziehung.

Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Brüssel habe gegenüber der NZZ bestätigt, dass ein Untersuchungsrichter eine gerichtliche Untersuchung gegen die UBS Belgium eingeleitet habe, heisst es weiter. Weitere Angaben habe die Sprecherin nicht gemacht. UBS Belgium biete im Wesentlichen Vermögensverwaltungs-Dienste an.

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Empfehlung von nicht deklarierten Offshore-Konten

Das belgische Wochenmagazin «M... Belgique» hat jüngst über den Fall berichtet. Stellt man auf dessen Darstellung ab, dürfte es um eine Art Beihilfe zur Steuerhinterziehung gehen. Schweizer UBS-Banker stünden im Verdacht, im Laufe der letzten zehn Jahre auf «Unternehmenschefs, Sportler, Diamantenhändler, Promis...: vermögende belgische Steuerzahler» zugegangen zu sein, um ihnen die Eröffnung eines nicht deklarierten Offshore-Kontos in der Schweiz vorzuschlagen.

Die Vertreter der Schweizer Bank seien regelmässig im Brüsseler Luxushotel Conrad und «in einem schicken Hotel in Gent» abgestiegen, um diskret bestehende und potenzielle Kunden zu treffen, was illegal sei, schreibt das Magazin weiter. Unter Beihilfe von UBS Belgium hätten angeblich bedeutende Beträge Belgien widerrechtlich in Richtung «des Landes des Gruyères» verlassen. UBS Belgium habe auch Kultur- und Sportereignisse in Belgien gesponsert, um neue Kunden zu gewinnen.

«Sehr detaillierten Zeugenaussage»

Laut weiteren Angaben des Magazins, das sich unter anderem auf nicht genannte Quellen, eingesehene interne UBS-Dokumente und Aussagen in einem anderen Verfahren in Frankreich berufe, sei die belgische Untersuchung Ende 2013 eröffnet worden. Sie basiere insbesondere auf einer «sehr detaillierten Zeugenaussage», schreibt die NZZ weiter.

(awp/dbe)