Die Bank Julius Bär erwartet, im Zuge des Steuerkonflikts mit den USA eine Strafe an die dortigen Behörden bezahlen zu müssen. Wieviel das sein wird, bleibt abzuwarten.

«Die Situation ist bei jeder Bank anders. Es kann gut sein, dass wir eine Strafe bezahlen müssen», sagte Bank-Bär-Chef Boris Collardi während einer Telefonkonferenz mit Nachrichtenagenturen. Eine Klage gegen die Zürcher Vermögensverwalterin hält Collardi dagegen für weniger wahrscheinlich.

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«Wir haben proaktiv gehandelt und kooperieren voll mit den US-Behörden», sagte Collardi. Seine Bank unterstütze die Verhandlungen zwischen der Schweiz und den USA «voll und ganz». Der Bankchef glaubt daran, dass am Ende des Steuerkonflikts eine «für beide Seiten zufriedenstellende» Lösung ausgehandelt wird.

Finanzchef Dieter Enkelmann konnte nicht beziffern, wie hoch eine mögliche Strafsumme in den USA sein könnte. Daher sei es auch nicht möglich, über die Höhe von Rückstellungen zu sprechen, oder wie eine solche Zahlung die Dividende beeinflussen werde. Für 2011 bezahlt die Bank ihren Anteilseignern 60 Rappen Dividende plus 40 Rappen Sonderdividende pro Aktie.

Julius Bär ist wie eine Reihe anderer Schweizer Banken im Visier der US-Steuerverwaltung und des US-Justizministeriums. Eine Global-Lösung für US-Kunden Schweizer Banken gibt es nach wie vor nicht. Mit dem Verkauf der St. Galler Privatbank Wegelin unter dem Druck drohender US-Klagen Ende Januar hat der Steuerstreit erst kürzlich einen neuen dramatischen Höhepunkt erreicht.

(vst/tno/sda)