Der Frankenschock sitzt den Schweizer Unternehmen noch tief in den Knochen, da kündigt sich schon die nächste Gewitterwolke an. Die Sorgen um die weltwirtschaftliche Erholung belasten den Ausblick für die hiesige Konjunktur. Und sollten die grossen Absatzmärkte – die USA und Europa – in diesem Jahr lahmen, droht der Schweiz eine Rezession. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse der UBS.

Anfällig auf Wachstumsschwäche

Konkret schreibt Alessandro Bee, Ökonom im UBS Chief Investment Office: «Ein Einbruch der Exporte um 5 Prozent könnte die Schweiz in diesem Jahr in eine Rezession stossen. Eine solche Entwicklung droht, wenn das Wirtschaftswachstum in Europa und den USA deutlich unter 1 Prozent sinkt.»

Als stark internationalisierte Exportwirtschaft sei die Schweiz besonders anfällig im Falle einer Verlangsamung der globalen Konjunktur, erklärt der UBS-Experte. Die Belastung könnte hier sogar grösser werden als durch eine Aufwertung des Frankens.

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Schwacher Konsum

Schon im vergangenen Jahr traf die Währungsaufwertung die Konjunktur hart: Neun von zehn Branchen exportierten 2015 weniger, nur Bijouterie und Juwelierwaren widersetzten sich dem Trend. Eine Abkühlung der Weltwirtschaft ist aber nicht das einzige Problem für die Schweiz, die sich gerade vom Devisenschock erholt.

Eine grosse Herausforderung ist auch der private Konsum, wenn er sich weiter schwach entwickelt. «In der ersten Jahreshälfte 2016 stellen ein erwarteter Rückgang der Zuwanderung, steigende Arbeitslosenzahlen und eine Abkühlung des Immobilienmarktes ein Risiko für den Konsum dar», schreibt Bee.

Schierlingsbecher für die Wirtschaft

Unter dem Strich bedeutet das: Auf die Schweiz wartet womöglich ein Schierlingsbecher. Dessen Zutaten sind: eine harte Währung, fehlende Konsumlaune und eine lahmende Weltwirtschaft.

Der Schweizer Wirtschaft bleibt die Hoffnung, dass die USA und Europa deutlich im Plus bleiben. UBS-Experte Bee rechnet aktuell noch nicht damit, dass sich Europa und die USA tatsächlich so schlecht entwickeln. Und auch der Internationale Währungsfonds (IWF) kam in seinem jüngsten Ausblick zum Schluss, dass beide Regionen klar zulegen werden. Für die Euro-Zone prognostiziert der IWF ein Wachstum von 1,7 Prozent, für die USA ein Plus von 2,6 Prozent.