Die Europäische Zentralbank erwischte die Märkte mit ihrer jüngsten Sitzung auf dem falschen Fuss, da das neue Anleihenaufkaufprogramm nicht den hohen Umfang hatte, wie von Händlern und Investoren zuvor eingepreist wurde. Folglich kam es zum Ausverkauf bei Anleihen und Aktien und der Euro verzeichnete seinen grössten Zuwachs seit 2009.

Unterdessen versetzte der schwächere Dollar dem Rohstoffsektor einen allgemeinen Schub. Hierbei verzeichnete der Industriesektor die zweite Woche in Folge Gewinne. Grund dafür sind Nachrichten bezüglich möglicher chinesischer Produktionskürzungen.

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Leichte Erholung beim Gold

Seit der Ankündigung der Fed vor sechs Wochen, dass eine möglichen Zinswende Mitte Dezember bevorstünde, steht der Goldpreis unter enormen Druck. Das gelbe Metall sackte zwischenzeitlich auf ein Kurstief vom Februar 2010, konnte sich zum Ende der Woche aber wieder erholen.

Nachdem Fed-Chefin Janet Yellen jüngst Spekulationen bezüglich einer Zinserhöhung im Dezember nährte, wurde sie jetzt auch durch positive Entwicklungen auf dem US-Arbeitsmarkt weiter bestärkt. Jetzt nicht zu handeln, könnte unbeabsichtigt zu einer zukünftigen Rezession führen. Die Fed wäre in diesem Fall gezwungen, die Zinsen später noch schneller anzuheben, um nicht deutlich über ihr Ziel hinauszuschiessen.

Weiter abwärts für Öl

Klarer Wochenverlierer war der Energiesektor. Die Ölsorte Brent ist auf den tiefsten Kurs seit 2009 gefallen. Die Schlagzeilen bestimmt jedoch weiterhin die Überproduktion auf den Ölmärkten. Das Fazit der Opec-Mitglieder nach dem jüngsten Meeting ist, dass es nur Produktionskürzungen in Zusammenarbeit mit Non-Opec-Ländern geben kann.

Da dies für Russland derzeit keine Option darstellt, richtet sich die Aufmerksamkeit automatisch wieder auf die kostenintensiven US-Produzenten. Damit bleiben Produktionskürzungen allerdings vorerst illusorisch. In Anbetracht zukünftig fallender Sanktionen für den Iran, und damit einhergehend noch weiter wachsender Ölexporte, stehen dem Markt herausfordernde Monate bevor.

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