Die neueste Schnapsidee, Tempo 60 auf Autobahnen, zielt einmal mehr auf die Gängelung der Automobilisten, die nur als Zahlmeister geduldet sind: Sie füllen den Strassenfonds NAF selbst, der Bahnfonds FABI darf sich bei allen Steuerbürgern bedienen.

Und die Wissenschaft weiss, dass Autobahnen bei rund 80 km/h ihre maximale Kapazität erreichen. Warum also ein 60-km/h-Test mit dem erwartbaren Ergebnis, dass die Kapazität sinkt und Reisende noch mehr Zeit benötigen? Es sei denn, man möchte genau das erreichen: den Menschen ihre Autos madig machen.

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Es passt zum linken Mantra: Kapazitätsausbau der Strasse lockt mehr Autoverkehr an (unerwünscht), Kapazitätsausbau im ÖV hingegen ist die Zukunft (erwünscht), und Zukunft ist gut für uns alle. Dass mittlerweile in Zürich ältere Mitbürger alle halbe Minute von heranrasenden Trams über die Bahnhofstrasse gejagt werden, falls sie zuvor das Glück hatten, den aggressiven Velofahrern zu entkommen, scheint kein Problem zu sein, das die Stadtpolitik unter Führung von Sommarugas Parteifreundin Corine Mauch zum Handeln bewegt.

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Die Verteufelung der Strasse ist ein Irrweg. Nicht nur, weil sie ausgerechnet im Land der basisdemokratischen Entscheide den offensichtlichen Willen der Bürger ignoriert. Sondern auch, weil die Strasse in einer Zeit, da die E-Mobilität längst in der Tür steht, wichtiger wird denn je. Sie wird dichte Kolonnen von E-Autos und Roadtrains, also Lastwagenzügen, beherbergen, autonom und elektrisch rollend, 24 Stunden täglich; die Schiene kann so viel Andrang nicht bewältigen.

Was es braucht, sind Vernetzung und intelligente Steuerung im Strassenverkehr, dazu Mobilität für Privatpersonen als Service, einfach zu bedienen und jederzeit verfügbar – keine platten Verbote und keine Vorfahrt für alte, starre ÖV-Konzepte. Individuelle Mobilität ist Wohlstandsgarant und eine der grossen Freiheiten freier Bürger. Eine, die sich zu verteidigen lohnt.

Dirk Ruschmann
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