Jean Arnault (24) ist das jüngste von fünf Kindern von einem der reichsten Männer der Welt, dem unumstrittenen König des Luxus: Bernard Arnault. Dessen Vermögen schätzt «Forbes» auf 152 Milliarden Dollar und setzt ihn in ihrer weltumfassenden Reichstenliste auf Platz drei.

In seinem Imperium LVMH gebietet der 73-Jährige über Louis Vuitton, Dior, Tiffany sowie 72 weitere grosse Luxusmarken – und träumt fraglos davon, seinen Platz dereinst für eines seiner Kinder freizuräumen. Er hat sie alle in die Pflicht genommen: Delphine (47) ist Vizepräsidentin von Louis Vuitton, Antoine (45) CEO von Berluti, Alexandre (30) die Nummer zwei bei Tiffany und Frédéric (27) CEO von TAG Heuer. Und Jean ist neu Chef von Louis Vuitton Watches, nachdem er rund ein Jahr in Marketing und Produktentwicklung des Family Business eingestiegen war.

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Das Zutrauen des Vaters hat er nicht umsonst bekommen, sondern gleich doppelt bewiesen, dass er entweder ein sehr heller Kopf ist oder sehr, sehr fleissig: Der Youngster hat einen Master in Maschinenbau am Imperial College in London und einen in Finanzmathematik am MIT absolviert. Über Uhren hat er da nichts gelernt. Es war sein Bruder Frédéric, der ihn fürs Métier entflammt hat.

Das erzählt er in einem Interview mit der «New York Times». Das Weltblatt widmete dem ersten grossen Auftritt des jungen Arnault eine halbe Seite, was wohl mehr seiner Herkunft als der Sache an sich geschuldet war: Anlass bot, dass der frischgebackene Jungchef einen mit 150'000 Euro dotierten Louis Vuitton Watch Prize lanciert hat. Dieser soll für die Uhrenbranche zu dem werden, was der Louis Vuitton Prize für Mode ist: eine Plattform für unabhängige, kreative, visionäre Geister. Die erste Runde startet Anfang 2023, im Januar 2024 wird der Award erstmals verliehen.

Das Rennen um die Nachfolge von Arnault sr. wird unter Alexandre, Frédéric und Jean entschieden, den drei Söhnen aus Arnaults zweiter Ehe mit der Konzertpianistin Hélène Mercier. Alle drei stehen am Anfang und machen nachvollziehbar, dass der Senior kürzlich bei LVMH die gültige Altersguillotine von 75 auf 80 adjustiert hat.

Iris Kuhn Spogat
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