Der Goldpreis hat jüngste Kursgewinne am Dienstag fortgesetzt und den höchsten Stand seit fünf Monaten erreicht. Zeitweise wurde die Feinunze (rund 31,1 Gramm) an der Börse in London für 1916,64 US-Dollar gehandelt. Das ist die höchste Notierung seit Anfang Januar. Am Markt wurde der steigende Goldpreis unter anderem mit zuletzt steigenden Inflationsraten erklärt. In Euro gerechnet erreichte Gold mit 1566 Euro je Unze ebenfalls den höchsten Stand seit Januar.

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Am frühen Nachmittag wurde Gold wieder etwas niedriger gehandelt, bei 1909 Dollar. Das sind etwa zwei Dollar mehr als am Vortag.

Hohe Inflation in den USA und der Eurozone

Nachdem ein Anstieg der US-Inflation im April auf 4,2 Prozent die Finanzmärkte geschockt hatte, sind zuletzt mehrfach steigende Teuerungsraten gemeldet wurden. So war die Inflation in der Eurozone im Mai auf 2,0 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit November 2018 gestiegen. In Deutschland kletterte die Inflationsraten zuletzt überraschend stark auf 2,5 Prozent und lag damit ebenfalls über dem von der Europäischen Zentralbank (EZB) angepeilten Inflationsziel von mittelfristig knapp zwei Prozent.

Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank verwies auf eine kräftige Nachfrage nach Wertpapieren, die mit physischen Gold hinterlegt sind (ETFs). «Angesichts der für die kommenden Monate hohen Inflation und der infolge dessen deutlich negativen Realzinsen sollte die Nachfrage der ETF-Anleger hoch bleiben und Gold damit weiterhin Rückenwind geben», sagte Fritsch. Er rechnet bis zum Jahresende mit einem Anstieg des Goldpreises auf 2000 Dollar je Unze.

Zuletzt hatte der Goldpreis im vergangenen August ein Rekordhoch erreicht. Damals wurde eine Unze für 2075 Dollar gehandelt.

(awp/gku)