Immer mehr Banken geben die Negativzinsen an die Kundschaft weiter. Der Vergleichsdienst moneyland.ch hat nun untersucht, wie Schweizerinnen und Schweizer darauf reagieren.

Demnach würden 61 Prozent der 1500 befragten Schweizer bei Negativzinsen auf ihrem Konto einen Teiltransfer zu einer anderen Bank erwägen. 51 Prozent der Befragten zögen sogar eine Kündigung des betroffenen Kontos in Betracht, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst.

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Weniger häufig genannte Reaktionen sind mit 22 Prozent Investitionen in Gold und mit 23 Prozent das Deponieren des Geldes zuhause.

Auffallend ist, dass Männer eher dazu bereit sind, eine Massnahme zu ergreifen, als Frauen. Insbesondere gilt dies für die Variante, die Negativzinsen mit dem Kauf von Wertschriften zu umgehen: Während 37 Prozent der Männer überlegen, dies zu tun, spielen nur 20 Prozent der Frauen mit diesem Gedanken. Dadurch zeigen sich Männer risikofreudiger als Frauen.

Reiche proaktiver

Wie die Männer zeigen sich auch Personen mit einem Vermögen von über 300'000 Franken proaktiver als Personen mit einem geringeren Vermögen. Ein möglicher Grund dafür könnte sein, dass Bankkunden mit einem grösseren Vermögen eher von Negativzinsen betroffen sind, wie der Vergleichsdienst schreibt.

Personen mit mehr als 300'000 Franken Vermögen ziehen es mit 59 Prozent gegenüber 51 Prozent eher in Erwägung, ihr Konto als Reaktion auf den Negativzins zu kündigen. 44 Prozent überlegen sogar, die Bankbeziehung komplett zu beenden. Bei den Personen mit einem Vermögen unter 300'000 erwägen 37 Prozent der Teilnehmenden diese Option.

Unterschiede gibt es auch bei den Altersgruppen. Über ein Fünftel der jüngeren Umfrageteilnehmenden im Alter von 18 bis 25 Jahren könnte es sich vorstellen, als Reaktion auf den Negativzins in Kryptowährungen zu investieren. Über alle Altersgruppen hinweg seien es nur 14 Prozent. Bei den 50-74 Jährigen sind es gar nur 7 Prozent, wie es weiter heisst.

Dafür zeigen sich junge Personen aber ansonsten zurückhaltender. Nur 27 Prozent würden eine Kündigung der gesamten Bankbeziehung in Betracht ziehen. Beim Durchschnitt aller Altersgruppen sind es laut den Angaben 10 Prozent mehr.

(awp/gku)