Der Direktor des Pensionskassenverbandes Asip, Hanspeter Konrad, wehrt sich gegen den Vorwurf, die Pensionskassen knauserten. Die Altersguthaben seien im letzten Jahr im Schnitt um 3,7 Prozent verzinst worden, sagte Konrad in einem Interview mit dem Blick.

Über die letzten 30 Jahre hinweg sei die Verzinsung dieser Guthaben deutlich über dem Lohnwachstum gelegen. Den Kassen gehe es heute sicher gut. Es sei aber falsch zu behaupten, die Renten seien auf breiter Front gesunken. Weil die Menschen länger lebten, sei die kumulierte Summe der Renten über die Bezugsdauer nicht gesunken.

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Wegen der zu hohen Umwandlungssätze bei der älteren Generation fliesse ein Teil der Erträge in die Umverteilung. Das gehe zu Lasten der jungen Generation. Auf der anderen Seite brauche es Reserven, um Höhen und Tiefen auszugleichen. Als Beispiel erwähnte Konrad die Finanzkrise und oder frühere Börsenbaissen.

Dank der Reserven hätten die meisten Pensionskassen auf Sanierungsmassnahmen verzichten können. Die Kassen seien finanziell stabil. Das solle auch so bleiben. Dass es Reservepolster gebe, sei im Interesse der Versicherten und gebe Sicherheit.

Dank der guten Erträge in den letzten Jahren könnten sich die Pensionskassen auch wieder mit der Frage beschäftigen, wie die Versicherten an den Erträgen beteiligt werden könnten. Politisch bestehe in der zweiten Säule jedoch weiterhin Handlungsbedarf.

Der Ständerat wird sich in der Session der Eidgenössischen Räte, die heute Montag beginnt, als Zweitrat mit der Reform der zweiten Säule beschäftigen. Dabei ist eine Senkung des Umwandlungssatzes von 6,8 auf 6,0 Prozent vorgesehen. Die offene Frage ist, wie die Einbussen bei den Renten kompensiert werden sollen. (sda/hzi/sec)