Die Cola-Aktie zeigt sich wetterfest im Inflationssturm: Das Papier liefert auf Jahressicht ein Plus von fast 4 Prozent. Der Gesamtmarkt, gemessen am US-amerikanischen S&P 500, ist derweil im Bärenmodus. Das Minus: über 20 Prozent. Die Cola-Aktie war beim grossen Ausverkauf vom Montag denn auch die einzige Aktie im S&P 500, die positiv endete. Alle anderen Titel waren rot, zum Teil sogar tiefrot.

Die im Vergleich glänzende Performance freut vor allem das Portemonnaie von Warren Buffett. Er ist mit seiner Berkshire Hathaway seit Jahrzehnten investiert und kokettiert immer wieder mit seiner Liebe zum Süssgetränk. «Ich bin ein Viertel Coca-Cola», sagte er in einem mittlerweile berühmt gewordenen «Fortune»-Interview.

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«Wenn ich am Tag 2700 Kalorien esse, sind ein Viertel davon Coca-Cola. Ich trinke jeden Tag mindestens fünf Flaschen davon.»

Im Büro präferiert er nach eigenen Angaben eine normale Coke, zu Hause soll er Cherry Coke bevorzugen, und in früheren Jahren war Buffett Pepsi-Fan. Es gibt zahlreiche Anekdoten zur Beziehung zwischen Buffett und Coca-Cola. Fakt ist jedenfalls: Berkshire Hathaway ist mit einem Anteil von knapp über 9 Prozent der grösste Cola-Shareholder. Der Wert des Aktienpakets: fast 25 Milliarden Dollar. Die Performance im aktuellen Börsensturm: souverän.

Dass sich ausgerechnet die Cola-Aktie im Inflationsumfeld souverän schlägt, kommt nicht von ungefähr. Starke Konsumgütermarken können die steigenden Preise häufig ohne grössere Probleme an die Kunden und Kundinnen weitergeben. Sie haben eine Preissetzungsmacht. Geringe Erhöhungen des Verkaufspreises haben kaum einen Effekt auf den Absatz. 

«Zu den Unternehmen mit Preissetzungsmacht gehören Konsumgüterhersteller mit hohem Wiedererkennungswert, wie die Getränkehersteller Keurig Dr Pepper und Coca-Cola», schreibt etwa der US-Asset-Manager Capital Group in einem Kommentar.

Gut positioniert seien auch Unternehmen, die wichtige Güter und Dienstleistungen anbieten, die nur schwer zu substituieren seien. Dazu zählt insbesondere der Pharma- und Gesundheitsmarkt, aber auch die Halbleiterindustrie.

Dem inflationären Umfeld trotzen: Das sei auch möglich mit Unternehmen im schnell wachsenden Segment der Videospiele, wie die Capital Group weiter schreibt. Sie erwähnt Microsoft und Tencent – und spricht damit ein weiteres Standbein von Warren Buffett an. Seine Berkshire Hathaway hat kurz vor dem Microsoft-Activision-Deal gross in die Activision-Aktie investiert – und die Position danach sogar ausgebaut.

Der Deal muss noch von den Behörden genehmigt werden. Die Aktionäre und Aktionärinnen haben bereits grünes Licht gegeben. Die Activison-Aktie notiert aktuell bei knapp 75 Dollar. Microsoft will 95 Dollar pro Aktie zahlen. Buffett spricht von einer Abritrage-Wette, die auch schiefgehen könne. Die Chancen aber stehen gut, dass die Wette aufgeht.