Wie haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Michel Péclard*: Meine Eltern hatten in Arosa ein Ferienhaus, wo ich in den Sportferien im Stall nebenan mit meiner Kollegin einmal eine Art Kiosk führte. Wir kauften im Dorf Zehnermocken für 10 Rappen und verkauften sie in unserem Kiosk für 15 Rappen weiter. Am Ende der Ferien hatten wir 50 Franken Gewinn gemacht.

Was haben Sie damit gekauft?
Ich habe es ins Kässeli getan. Ich bin sparsam und gebe nicht viel Geld aus.

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Welche Bedeutung hat Geld für Sie?
Sicherheit, Unabhängigkeit, aber auch Lifestyle. Ich würde mich selber nicht als geldbezogenen Typ bezeichnen. Ich habe kein privates Vermögen. Auf meinem Konto sind 34'000 Franken. Sobald ich Geld habe, mache ich eine neue Beiz auf. Da wird alles gleich wieder investiert.

Tragen Sie Bargeld mit sich herum?
Bargeld ist überhaupt nicht mein Ding. Ich bin so chaotisch, dass ich es sofort verlieren würde. Ich bin da ein bisschen gestört. Mein Stellvertreter und Geschäftspartner, Florian Weber, bezeichnet sich schon als meinen «Babysitter». Er hat sich sogar überlegt, ob er das auf seine Visitenkarte drucken lassen soll.

Welche Investition bereuen Sie am meisten?
Das Café Schober in Zürich. Das hat mich um ein Haar in den Konkurs geführt. Ein Anwalt hatte mich dazu überredet. Er meinte, dass es sonst keiner machen würde und dann am Ende wohl eine Migros hineinkäme. Wir hatten anfangs 800'000 Franken budgetiert, schliesslich kostete es aber zwei Millionen. In dieser Liga ist es wirklich schwierig, noch Geld zu verdienen. Wir machen 2,6 Millionen Umsatz, verdienen aber keinen Rappen. Die Personal- und Warenkosten sind einfach zu hoch.

Sie unterrichten nebenbei Rechnungswesen an der Hotelfachschule. Was geben Sie den Schülern mit?
Es ist wichtig, dass sie mehr lernen als Soll und Haben oder Aktiven und Passiven. Sie müssen die Zahlen interpretieren können. Der Praxisbezug geht über alles. Ich unterrichte im Übrigen gratis. Ich will damit etwas zurückgeben. Es ist nicht selbstverständlich, dass es mir so gut geht. Und nebenbei holen wir dort immer wieder gute Mitarbeiter ab.

*Michel Péclard (48) führt sieben Lokale in Zürich, drei am Zürichsee und eines in Arosa. Mit seiner Pumpstation Gastro GmbH setzt er jährlich 25 Millionen Franken um.

Das sind die zehn Reichsten der Schweiz: