Für Volkswagen wird das Ziel der Weltmarktführerschaft schwieriger zu erreichen. Nach Jahren der ungebremsten Rekordfahrt ist der Fahrzeugabsatz im Juli wegen der angespannten Lage in wichtigen Märkten wie China, Brasilien und Russland weiter zurückgegangen.

Die sich abkühlende Konjunktur in China und teils dramatische Einbrüche auf anderen Märkten würgen derzeit den jahrelangen Absatz-Höhenflug ab, mit dem Volkswagen den Konkurrenten General Motors überholte und 2014 nah an den Weltmarktführer Toyota rückte.

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«Keine zweistelligen Wachstumsraten mehr»

Volkswagen erwirtschaftet grosse Anteile seines Umsatzes in Fernost - China ist der wichtigste Markt für den Konzern und vor allem für die Kernmarke VW-Pkw. Die gesamtwirtschaftliche Situation in China, Russland und Brasilien bleibe gespannt, so Konzernvertriebsvorstand Christian Klingler laut Mitteilung. Dem habe sich Volkswagen auch zu Beginn des zweiten Halbjahres nicht entziehen können.

«Die Zeiten zweistelliger Wachstumsraten im Reich der Mitte sind vorbei», meinte am Mittwoch auch der Automobilspezialist der NordLB, Frank Schwope, der den VW-Konzern im Umbruch sieht und Änderungen in der Konzernstruktur vorhersagt. Er erwartet auch 2016 ein schwieriges Jahr für VW im China-Geschäft, meint aber: «Spätestens ab dem Jahr 2017 rechnen wir wieder mit steigenden Absatzzahlen für den Volkswagen-Konzern in China.»

Nur 2 Millionen Autos nach China

Konzernweit sanken die weltweiten Verkäufe nach einem bereits schwachen Vormonat um 3,7 Prozent auf 792'100, wie die Wolfsburger mitteilten. In den ersten sieben Monaten liegt der Absatz des Zwölf-Marken-Konzerns im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,0 Prozent im Minus.

Die rückläufige Entwicklung des chinesischen Marktes traf Volkswagen als dortiger Marktführer besonders empfindlich. Bis Ende Juli lieferten die Wolfsburger nur knapp 2 Millionen Fahrzeuge in China aus und damit über 5 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei Volkswagen Pkw belief sich das Minus inklusive Hongkong auf fast 8 Prozent.

Europa und USA stützen

Zum Teil starken Rückenwind habe der es Zwölf-Marken-Konzerns aus Nordamerika und Europa verspürt, so Klingler. Auf dem Heimatmarkt Deutschland kauften mit 781'700 knapp 6 Prozent mehr Kunden einen VW-Neuwagen. In den USA stiegen die Auslieferungen um gut 3 Prozent. Der Trend dürfte sich fortsetzen, so Klingler: «Auch für das zweite Halbjahr erwarten wir, dass die uneinheitliche Entwicklung der Märkte in den einzelnen Regionen ein bestimmender Faktor bleiben wird.»

(awp/ccr)

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