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PersonAndrea Pfeifer
Als CEO der Lausanner Biotechfirma AC Immune sucht Andrea Pfeifer (60) seit 15 Jahren ein Mittel gegen Alzheimer. Die Pharmazeutin agiert an der Grenze zwischen Wissenschaft und Unternehmertum. Auf der Forscherseite hat sie lösliche Proteine im Fokus, die sich im Gehirn ablagern, verklumpen und dadurch Nerven absterben lassen. So entsteht Alzheimer. Unter ihrer Führung wurde ein Antikörper weiterentwickelt, der die defekten Proteine unschädlich machen kann. Nach jahrelanger Forschung stellte sich heraus, dass das Molekül seine Wirkung am besten im frühen Krankheitsstadium entfaltet. Eine Impfung bietet sich an. Noch ist aber kein fertiges Produkt auf dem Markt. Weil die Tests aufwendig und teuer sind, holte Pfeifer die Roche-Tochter Genentech als Partnerin ins Boot. Heute besteht die Produktepipeline aus neun therapeutischen Medikamenten und drei Diagnostika.
Bevor Pfeifer AC Immune mit aufbaute, wandelte sie beim Nestlé Research Center (NRC) das Wissen über verdauungsfördernde Bakterien in ein neues Joghurt um. Von 1998 bis 2003 war sie Leiterin des NRC und Chefin von 600 Angestellten. Bei AC Immune führt sie zwar nur noch 80 Leute, dafür wächst die Firma, die 2016 in New York an die Börse ging, stetig. «Meine Vision ist, dass wir die Menschen in den Vierzigern auf ihr Risiko für Alzheimer testen und dann mit einer Impfung vorbeugend behandeln können», sagt Pfeifer. Die erste Generation solcher Medikamente befindet sich derzeit in der letzten Phase der klinischen Studien. Die Ergebnisse werden laut Pfeifer in ungefähr drei Jahren erwartet.