PersonBernhard Hodler

Es war eine veritable Überraschung vor rund einem Jahr, als der langjährige CEO der Bank Julius Bär, Boris Collardi, seinen Abgang verkündete: Er werde per Mitte 2018 in die Dienste des Konkurrenten Pictet in Genf treten. Der völlig überrumpelte Bär-Verwaltungsrat unter Präsident Daniel Sauter hob flugs Vize Bernhard Hodler (58) aufs Podest, liess aber wissen, man werde nun den «Evaluationsprozess für die langfristige Führung» einleiten. So galt Hodler zunächst als Übergangslösung, was sich aber als falsch herausstellen sollte. Ganz nach dem Motto «Il n’y a que le provisoire qui dure» hat sich Hodler intern schnell etabliert. Mitte Jahr konnte er noch ein Rekordergebnis vermelden, doch mittlerweile hat sich das Marktumfeld eingetrübt, und die verwalteten Vermögen sind gar zurückgegangen.

Hodler ist ein erfahrener Banker, der seine Sporen bei CS und Bankverein verdient hat. Seit 1998 ist er bei Julius Bär, wo er vor seiner Berufung zum CEO auf Gruppenebene als Chief Risk Officer amtete. Erst im September 2017, kurz vor Collardis Abgang also, war Bernhard Hodler zusätzlich zum stellvertretenden CEO ernannt worden.