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Quelle: ZVG

PersonDavid Dorn

Für Aufsehen sorgte David Dorn (40), als er 2017 als einziger nichtamerikanischer Ökonom an das Treffen der mächtigsten Notenbankchefs der Welt nach Jackson Hole in Wyoming eingeladen wurde. Ohnehin bekommt die Forschung des Professors für Globalisierung und Arbeitsmärkte an der Universität Zürich mehr Beachtung in den USA. Geschuldet ist das vor allem seinen Themen. So zeigt Dorn in einem jüngst publizierten Artikel, wie der Aufstieg der Handelskonkurrenz aus China in den USA in bestimmten Regionen zum sozialen Niedergang der Bevölkerung beigetragen hat. Die Folgen: Arbeitsplatzverlust, geringere Einkommen, mehr -alleinerziehende Mütter, Drogenkonsum, zunehmende Frustration.

Betroffen ist nicht nur der sogenannte Rust Belt, sondern sind vor allem auch die Südstaaten, wo in den 60er Jahren viel Tieflohnarbeit in der Kleider-, Schuh- oder Möbelbranche entstanden ist. Der Abschwung wirkt sich auf die Politik aus: «In Gebieten, die diesen Niedergang erlebt haben, gewinnen Politiker aus extremen politischen Lagern an Zuspruch.» Inwiefern nun der von Präsident Donald Trump angezettelte Handelskrieg einen Effekt auf die Arbeitsplätze in den USA hat, ist Gegenstand einer aktuellen Forschung. Viel kann Dorn dazu noch nicht sagen, da die Daten erst jetzt allmählich bereitstehen. «Es gibt aber bereits Hinweise darauf, dass die zusätzlichen Zollkosten primär an amerikanische Unternehmen und Konsumenten überwälzt worden sind.»

In der jüngeren Forschung gilt Dorn als in den relevanten Publikationen meistzitierter Professor einer europäischen Universität. In engem Kontakt mit seinen Kollegen am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und an der Harvard University studiert er für seine Analysen von Zürich aus grosse Datensätze. Doch ganz ohne Beachtung bleiben die Ergebnisse auch hier nicht. Am diesjährigen Tag der Wirtschaft des Verbands Economiesuisse hielt er den Hauptvortrag zum Thema globale Wettbewerbsfähigkeit. Dorn zog etwa einen Vergleich zwischen den USA und der Schweiz. Das Ergebnis: Die Schweiz steht aussergewöhnlich gut da. Anders als die Vereinigten Staaten etwa habe sie es geschafft, dass die Einkommensungleichheit nicht so stark angestiegen ist und damit die Zufriedenheit der Arbeitnehmer vergleichsweise hoch ist.

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