Die 300 Reichsten

Das Biotechnologieunternehmen Idorsia, das Jean-Paul Clozel (68) als CEO und Martine Clozel (67) als Forschungschefin prägen, hat ein Annus horribilis hinter sich. Der Aktienkurs ist eingebrochen. Mit einem gross angelegten Sparprogramm müssen die Kosten um die Hälfte reduziert werden. Bis zu 500 der insgesamt 1200 Stellen sollen wegfallen. Der grösste Hoffnungsträger, das Schlafmittel Quviviq, kommt trotz aufwendiger Werbekampagne nicht auf Touren: Im ersten Halbjahr 2023 spielte es lediglich knapp zwölf Millionen Franken ein. Das zweite Präparat, Pivlaz, zur Behandlung von Hirnblutungen, erzielte einen Umsatz von 32 Millionen Franken – und wurde mit dem ganzen Asien-Geschäft verkauft. Künftig will sich das Unternehmen auf weniger, dafür vielversprechendere Forschungsprojekte fokussieren.

Derweil kauft Idorsia die Rechte für den Blutdrucksenker Aprocitentan von Janssen, der Pharmasparte von Johnson & Johnson, zurück. Mit dem US-Multi ist das Ehepaar Clozel eng verbunden. Die Clozels hatten ihre Vorgängerfirma Actelion zur Blüte gebracht und sie vor sechs Jahren für 30 Milliarden Franken an Johnson & Johnson verkauft, wobei ihnen für ihre Anteile rund 1,5 Milliarden Franken zugeflossen sind.

Mit dem Geld und einigen Actelion-Entwicklungsprojekten gingen sie dann mit Idorsia an den Start und sind mit einer Beteiligung von knapp 26  Prozent grösste Aktionäre. Die Hoffnung, den Erfolg von Actelion zu wiederholen, hat sich einstweilen zerschlagen. Anstatt Blockbuster produziert Idorsia seit dem Börsengang Verluste in Milliardenhöhe.

(Stand: November 2023)