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Stéphane Bianchi avril 2014
Quelle: William Parra

PersonStéphane Bianchi

Am 1. November hat Stéphane Bianchi (53) die Nachfolge von Jean-Claude Biver im weltgrössten Luxusgüterkonzern LVMH angetreten. Damit ist er CEO der Uhrendivision von LVMH mit den Marken Hublot, Zenith und TAG Heuer. TAG Heuer führt er wie Biver selbst, die Chefs von Hublot, Ricardo Guadalupe, und Zenith, Julien Tornare, sind ihm direkt unterstellt. Die Uhren spielen dem Multi rund 1,3 Milliarden Euro Umsatz ein.

Der Absolvent des Institut d’études politiques de Paris hat sich bei der Bekanntgabe seiner Ernennung zwar als Uhrenfan geoutet, die Industrie selbst ist für ihn aber neu, Bianchi stieg quer ein: Ab 2016 war er Verwaltungsrat im Familienunternehmen Maus-Gruppe mit der Warenhauskette Manor und den internationalen Marken Lacoste und Gant. Davor steuerte er von 1998 bis 2015 als CEO die bretonische Yves-Rocher-Gruppe, zu der ausser den Kosmetikmarken Yves Rocher und Kiko auch Petit Bateau und Stanhome World gehören. Bianchi war in den Familienbetrieb geholt worden, um die Gruppe für die dritte Generation schön zu machen. Er gilt als Mastermind der Repositionierung des Familienkonzerns mit 15 000 Mitarbeitern und als Lehrmeister von Bris Rocher (39), an den Bianchi – «mission completed» – 2015 das Zepter übergab. Seither präsidiert er die Gruppe.

Warenhäuser, Kosmetik: Stéphane Bianchi weiss zwar wenig von Uhren, aber er weiss, wie Familienkonzerne ticken. LVMH ist auch einer: Das Sagen im Luxusimperium mit rund 43 Milliarden Euro Umsatz und über 135 000 Mitarbeitern hat der fünffache Vater Bernard Arnault (69). Er ist Grossaktionär, CEO und Präsident in Personalunion.

Bianchi tritt in grosse Fussstapfen und wird nun selbst zum «Eleven»: Jean-Claude Biver hat sich committed, ihm beim Lenken der Uhrendivision als nichtexekutiver Präsident mit seiner Erfahrung und seinem Know-how beizustehen. Ob das gut gehen kann? Wie Biver gilt auch Bianchi als einer, der keine Ruhe gibt. Seinen Managementstil beschreibt der 53-Jährige selbst als «rigoureux et exigeant», unerbittlich und fordernd. Aber es war Jean-Claude Biver, der die Uhrendivision des Luxusgüterkonzerns nach der Integration von Hublot in neue Sphären katapultiert und dabei so ziemlich alles richtig gemacht hat. Man darf gespannt sein.

Bianchi weiss zwar wenig von Uhren, aber er weiss, wie Familienkonzerne ticken.

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