Die Formel E hat das Potenzial, bereits in wenigen Jahren die Formel 1 als beliebteste Motorsport-Rennserie abzulösen. Davon scheint auch der Schweizer Technologie-Konzern ABB überzeugt. Er steigt im grossen Stil bei der Formel E ein und wird Namensgeber der Serie. Ab sofort heisst das Rennevent «ABB FIA Formel E Meisterschaft».

Das gaben der Autorennsportverband FIA (Fédération Internationale de l'Automobile), die Ausrichter-Firma der Formel E und ABB am Dienstag in London bekannt. ABB-Chef Ulrich Spiesshofer reiste höchstpersönlich an die Presseveranstaltung und sparte nicht mit Superlativen: «Wir freuen uns sehr, künftig gemeinsam mit der Formel E die Zukunft der Elektromobilität zu gestalten», frohlockte er. «Heute schliessen sich zwei Pioniere zusammen. ABB und die Formel E passen perfekt zusammen.»

Zwei Schweizer Fahrer

Die Formel E wird seit Herbst 2014 weltweit auf Stadtkursen ausgetragen. Um den Meistertitel kämpfen 20 Fahrer aus zehn Teams. Mit dabei sind auch zwei Schweizer: der aus der Formel 1 bekannte Sebastien Buemi und Edoardo Mortara, der für das Team Venturi aus Monaco startet.

Die aktuelle Saison begann Anfang Dezember letzten Jahres mit zwei Rennen in Hongkong und wird am Samstag in Marrakesch fortgesetzt. Am zehnten Juni 2018 gastiert der Rennzirkus in Zürich.

«Dreistelliger Millionenbetrag»

Formel-E-Chef Alejandro Agag, bestens befreundet mit dem früheren Julius-Bär-Chef Boris Collardi und mit Hollywood-Grösse Leonardo Dicaprio, nannte das Sponsoring von ABB «historisch».

Tatsächlich dürfte der Schweizer Konzern Agags Rennserie die Zukunft gesichert haben. Zwar schweigen sich beide Seiten über die finanziellen Details des Deals aus. Eine Person, die der Formel-E-Führungscrew nahesteht, sagt laut der «Financial Times» allerdings: «Wir reden von einem dreistelligen Millionenbetrag.»

Das ist viel Geld für ein KMU wie die Formula E Holdings. Gemäss der jüngsten Jahresrechnung im britischen Companies House hat die Formel E zuletzt bei einem Umsatz von 81 Millionen Pfund einen Verlust von 35 Millionen Pfund ausgewiesen.

Julius Bär war von Anfang an dabei

ABB ist der dritte Schweizer Sponsor der Formel E. Bereits von Anfang an dabei ist die Privatbank Julius Bär als so genannter Global Partner. Der Vertrag zwischen der Bär und der Formel E wurde erst vor kurzem verlängert und läuft bis zur Saison 2020/21. Julius Bär tritt beim bevorstehende E-Prix in Zürich als Hauptpartner auf.

Ebenfalls ein Sponsor ist die Schweizer Uhrenmarke TAG Heuer, Teil des französischen Luxuskonzerns LVMH.

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