Die schwächere Autonachfrage in China hat den Absatz des Volkswagen-Konzerns im März schrumpfen lassen. Im vergangenen Monat seien weltweit 998'900 Pkw und Nutzfahrzeuge ausgeliefert worden und damit 4,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, teilte Volkswagen am Freitag mit. Leichte Zuwächse in Europa und Nordamerika hätten die Rückgänge um rund zehn Prozent in Asien und Südamerika nicht ausgleichen können.

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Am wichtigsten Markt China verkaufte der Konzern 9,4 Prozent weniger Fahrzeuge, wobei vor allem die Kernmarke Volkswagen und die Sportwagenschmiede Porsche schwach abschnitten. Ein Grund dafür sei neben dem Handelskonflikt mit den USA die Kaufzurückhaltung der Chinesen vor der Mehrwertsteuersenkung im April gewesen, erklärte Volkswagen.

Im ersten Quartal lag der Konzernabsatz mit 2,6 Millionen Fahrzeugen knapp drei Prozent unter Vorjahr. Doch die Auftragsbestände seien hoch, sodass Volkswagen optimistischer auf die zweite Jahreshälfte blicke, erklärte Vertriebschef Christian Dahlheim.

Probleme im Automarkt

Der Automarkt in China, weltweit der grösste und daher für die deutschen Autobauer auch der wichtigste Einzelmarkt, war im März den neunten Monat in Folge im Rückwärtsgang. Mit einem Minus von 5,2 Prozent auf 2,52 Millionen Autos und leichte Nutzfahrzeuge war der Rückgang aber nicht mehr so hoch.

Der chinesische Autoverband CAAM erklärte am Freitag, die niedrigere Mehrwertsteuer werde die Nachfrage beleben. «Wir hoffen auf eine Wende im Juli oder August», erklärte der stellvertretende CAAM-Geschäftsführer Xu Haidong.

Chinas Ausfuhren haben im März derweil stark zugelegt. Die auf Dollar lautenden Exporte stiegen im dritten Monat des Jahres um 14,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die Zollbehörde am Freitag mitteilte. Die Importe sanken um 7,6 Prozent – der Handelsstreit schlägt deutlich auf die Konjunktur nieder. 

ABB und Porsche spannen bei Ladestationen in Japan zusammen

ABB gibt dem Sportwagenbauer Porsche Starthilfe in Japan: Dort sollen die neuen Porsche-Elektroautos mit ABB-Geräten aufgeladen werden können. Der Schweizer Industriekonzern wird seine Hochleistungsladegeräte in Porsche-Zentren und öffentlichen Einrichtungen in ganz Japan installieren. Damit solle ein Schnelladenetz für Porsches Elektrofahrzeuge geschaffen werden, teilte ABB am Freitag mit. Die erste Station soll Mitte 2020 in Betrieb gehen.

Zudem bündeln beide Unternehmen ihre Kräfte, um eine neue Generation von Ladegeräten zu entwickeln. Diese sollen auf eine Leistung von über 150 Kilowatt ausgelegt sein und mit dem sogenannten CHAdeMO-Schnellladestandard kompatibel sein. ABB hat gemäss eigenen Angaben bereits über 10'500 Gleichstrom-Hochgeschwindigkeitsladegeräte in 73 Ländern verkauft.

In Japan hat die Regierung sich das Ziel gesetzt, aus Klimaschutzgründen ab 2050 nur noch Elektro- und Hybridfahrzeuge neu zuzulassen. Im nächsten Jahr will Porsche dort nun sein erstes Elektro-Modell Taycan auf den Markt bringen. Bis im März hätten bereits mehr als 20'000 Kunden aus aller Welt ernsthaftes Kaufinteresse an dem allerersten Elektroauto aus dem Hause Porsche bekundet, schrieb ABB.

Danach will Porsche an weiteren Modellen arbeiten. Insgesamt plant der deutsche Sportwagenbauer, bis 2022 sechs Milliarden Euro in die Elektromobilität zu stecken. Um das Geld hereinzuholen, hat die Unternehmensspitze dem Unternehmen kürzlich ein Ergebnisprogramm verordnet, das Einsparungen erzielen und neue Umsatzquellen erschliessen soll.

(reuters/ise)