An der Spitze des Elektrotechnikkonzerns ABB kommt es im Sommer zu einem Wechsel. Morten Wierod übernimmt am 1. August 2024 die Aufgabe von Konzernchef Björn Rosengren, wie ABB am Freitag mitteilte. Der 52-jährige Wierod stiess 1998 zu ABB und sitzt seit 2019 in der Konzernleitung. Zuerst verantwortete der Norweger den Geschäftsbereich Antriebstechnik, derzeit ist er Leiter der Elektrifizierung. Um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten, werde Rosengren Wierod und der Konzernleitung vom 1. August bis zum Ende des Jahres beratend zur Seite stehen und das Unternehmen dann verlassen.

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Verwaltungsratspräsident Peter Voser erklärte, er freue sich, dass sich in einem kompetitiven Auswahlverfahren ein interner Kandidat durchgesetzt habe. «Er ist sehr gut mit ABB und unserem dezentralisierten Geschäftsmodell vertraut und verfügt über umfangreiche Expertise in unseren wichtigsten Kundensegmenten sowie eine starke Leistungsbilanz.» Die Finanzziele des Konzerns aus Zürich gälten weiter.

Dezentrales Betriebsmodell bei ABB

«Nachdem wir uns vor kurzem ehrgeizigere Finanz- und Nachhaltigkeitsziele gesetzt haben, werde ich weiter auf unser dezentrales Betriebsmodell setzen, um das volle Potenzial unserer marktführenden Positionen in der Elektrifizierung und Automatisierung auszuschöpfen», erklärte Wierod, der einen Master-Abschluss in Elektrotechnik der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie besitzt. Der Rekrutierungsprozess für Wierods bisherige Position als Leiter des Geschäftsbereichs Elektrifizierung werde in Kürze eingeleitet.

Rosengren übernahm das Steuer bei ABB 2020 und trimmte den Rivalen des deutschen Siemens-Konzerns seitdem auf Rendite. So übertrug er den einzelnen Geschäften auf Kosten der Konzernzentrale mehr Eigenverantwortung. Im Zuge eines Konzernumbaus trennte er sich zudem von mehreren Unternehmensteilen.

Rosengren verdiente 2023 fast 10 Millionen Franken

Die Anleger honorierten die Massnahmen, der Aktienkurs hat sich während der Amtszeit des Schweden verdoppelt und den europäischen Branchenindex damit überflügelt. Im vergangenen Jahr konnte Rosengren sein Gehalt einschliesslich Bonus auf 9,7 (Vorjahr 8,1) Millionen Franken steigern. Wierod kam auf 4,6 (3,8) Millionen Franken.

(reuters/gku)