Der Firmengründer und Chef des US-Bürovermieters WeWork ist nach dem gescheiterten Börsengang auf massiven Druck seiner Geldgeber zurückgetreten. Adam Neumann erklärte am Dienstag nach einer Verwaltungsratssitzung seinen Abgang, wie WeWork mitteilte. Er gibt Insidern zufolge zugleich die Mehrheit der Stimmrechte auf.

Die grössten Investoren in das Startup-Unternehmen, allen voran der japanische Technologie-Investor Softbank, hatten auf einen Rückzug Neumanns gedrängt und setzten sich in der Sitzung des siebenköpfigen Gremiums durch. Künftig soll WeWork gemeinsam vom bisherigen Finanzchef Artie Minson und von Verwaltungsratsmitglied Sebastian Gunningham geführt werden.

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Wachsende Verluste und umstrittener Führungsstil

Firmengründer Neumann behält einen Platz im Verwaltungsrat, aber ohne Management-Funktion. Den Insidern zufolge wird auch die Macht des 40-Jährigen bei WeWork beschnitten. Bisher hatten seine Aktien das zehnfache Stimmrecht normaler Anteile, künftig trägt eine der Gründer-Aktien nur noch drei Stimmrechte. Neumann verliert damit die Stimmenmehrheit.

WeWork hatte den Börsengang vor einer Woche auf Eis gelegt, nachdem sich Investoren skeptisch gezeigt hatten. Sie stiessen sich nicht nur an den wachsenden Verlusten, sondern auch an Neumanns grossem Einfluss und seinem Führungsstil. Am Dienstag teilte das Unternehmen mit, man prüfe «optimalen Zeitpunkt» für eine Neuauflage des Börsengangs.

Warum Kleinanleger die Finger von We Work lassen sollten

Der Arbeitsplatzvermieter WeWork strebt an die Börse. Er sollte Dutzende Milliarden Dollar wert sein. Die Analyse einer Übertreibung finden Sie hier.

WeWork mietet Immobilien langfristig an und vermietet Büroflächen an Firmen, Unternehmer und Startups mit kurz laufenden Verträgen. Damit hat WeWork das traditionelle Büro-Vermietgeschäft aufgemischt, in dem langfristige Verträge die Regel sind. Inzwischen ist das Unternehmen an 528 Standorten in 29 Ländern vertreten.

(reuters/gku)