Herr Bircher, die Restaurants sind wieder voll. Bestellt nun nach dem Delivery-Boom zur Hochphase der Pandemie noch jemand Pizza?
Bestellt wird noch immer. Aber klar: Wenn man das erste Quartal mit jenem vom letzten Jahr vergleicht, als noch ein Lockdown herrschte, liegen die Umsätze etwas tiefer. Diesen Juni sind wir aber bereits wieder fast auf dem Vorjahresniveau. Unser grösster Konkurrent ist aber gar nicht das Restaurant.

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Wie bitte?
Wir profitieren schon, wenn Restaurants ganz geschlossen sind. Aber wir konkurrieren eher mit dem heimischen Grill oder mit Convenience-Produkten. Kunden bestellen bei uns, wenn sie zu Hause bleiben wollen, aber nicht selber kochen mögen.

Dieci betreibt bereits 39 Filialen. Geht da noch mehr?
Wir wollen schweizweit präsent sein, wo es Potenzial gibt: also Orte mit rund 40'000 bis 50'000 Personen, die in zehn Autominuten erreicht werden können. Da sehen wir noch einige weisse Flecken. In den nächsten fünf Jahren sind 10 bis 15 weitere Standorte denkbar.

Wo zum Beispiel?
Einen neuen eröffnen wir bald in Locarno, und auch in Vevey und Nyon wollen wir bald präsent sein. Wir schauen uns inzwischen aber auch kleinere Agglomerationen an wie Regensdorf, Affoltern am Albis oder Langenthal. Wir haben jedoch keine Eile und nehmen nur Standorte, die gut gelegen und gut sichtbar sind.

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Nun wollen Sie dem Vernehmen nach auch mit asiatischem Essen expandieren?
Wir beherrschen Delivery schon seit vielen Jahren. Da überlegten wir, welche Küche noch interessant sein könnte für uns, und kamen auf die asiatische. In Jona haben wir kurz vor der Pandemie das Restaurant «LO! Flavours of Asia» eröffnet, das auch ausliefert.

Das ist aber nicht gerade eine Expansionswelle.
Die Ergebnisse sind erfolgversprechend. Um herauszufinden, wie gut das Konzept mit Franchisenehmern funktioniert, wollen wir in den nächsten Jahren zwei bis drei Standorte eröffnen. Dann schauen wir weiter.

Dann gibts zum Primo ein Pad Thai und als Secondo eine Pizza?
Nein. Die Brands Dieci und LO! werden wir bewusst nicht vermischen. Es wird auch keinen Standort geben, der beides anbietet. Die Ansprüche in der Küche sind sehr verschieden.