Reichtum in der Schweiz war stets international geprägt und ist es bis heute. Einst brachten oft Einwanderer ihr Fachwissen, auf dem eine neue wirtschaftliche Blüte begründet wurde, zum Beispiel bei den ersten Uhrmachern in Genf, ursprünglich Hugenotten aus Frankreich. Heute sind es meist bereits Vermögende, die die Schweiz zu ihrer Wahlheimat ernennen und die Kombination aus Alpenpanorama und Steuervorteilen schätzen.

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Viele der 300 Reichsten der Schweiz leben in der Schweiz, haben aber einen anderen Pass oder sie sind mittlerweile Doppelbürger. Einige wenige haben ihre ursprüngliche Nationalität sogar aufgegeben. Einige prägten das Wirtschaftsgeschehen des Landes und besitzen doch erst vergleichsweise kurz den Schweizer Pass.

Paul Bulcke ist erst seit drei Jahren Schweizer

Zum Beispiel der frühere Nestlé-Chef Paul Bulcke. Der gebürtige Belgier steht seit mehr als 40 Jahren im Dienste des Nahrungsmittelriesen. Für den Konzern absolvierte er allerdings auch viele internationale Stationen, in die Schweiz zog es ihn erst als Konzernchef 2008. Seit neun Jahren lebt Bulcke nun im freiburgeschen Crésuz, wo er sich erst bei den Einwohnern vorstellte und dann ein Haus baute. Einen Schweizer Pass besitzt er seit drei Jahren.

Auch Klaus Hommels besitzt heute einen Schweizer Pass. Der erfolgreiche Investor ist gebürtiger Rheinländer. Sein neustes Projekt: Er legte in Zürich Lakestar III auf, den grössten Venture-Fonds Europas und gewann dafür prominente Unterstützer wie Alibaba-Gründer Jack Ma.

Tina Turner gab ihren US-Pass ab

Doch nicht nur die bekannten Namen der Wirtschaftswelt zieht es in die Schweiz, auch internationale Prominenz findet hier ihr zu Hause. Eine der treusten Neu-Schweizerinnen ist natürlich Tina Turner. Sie durchlief 2013 das normale Einbürgerungsverfahren und gab kurz darauf ihren US-Pass ab. Im gleichen Jahr heiratete sie ihren langjährigen Lebensgefährten Erwin Bach. Mit ihm hatte sie einige Jahre in Köln gelebt, bevor die beiden 1994 in ihr Anwesen nach Küsnacht ZH zogen.

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Ebenfalls schon etliche Jahre lebt Country-Sängerin Shania Twain in der Nähe des Genfersees. Die Kanadierin wohnte dort bereits mit ihrem ersten Ehemann, dem Musikproduzenten Robert Lange. Im Januar 2011 heiratete Twain den Nestlé-Manager Frédéric Thiébaud. Ihren Schweizer Pass erhielt sie aber erst weitere Jahre später. Doch die hoch erfolgreiche Musikerin, die an die 100 Millionen Tonträger verkauft hat, pendelt – jenseits der Corona-Zeiten – bis heute zwischen Kanada und der Schweiz.

In Genf lebt eine weitere Berühmtheit, welche die Schweiz zu ihrer Wahlheimat ernannt hat: Erfolgsautor Paulo Coelho zog vor mehr als zehn Jahren dorthin, gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Künstlerin Christina Oiticica. Einen Schweizer Pass hält der Brasilianer zwar nicht, dafür hat der Verkauf von weltweit mehr als 220 Millionen Büchern ihn zum Multimillionär gemacht.

Reich durch die Formel 1

Auch zwei Formel-1-Legenden haben die Schweiz als Lebensmittelpunkt gewählt. Der eine, Fahrer Sebastian Vettel, hat es vor 13 Jahren hierher gezogen. Er lebt mit seiner Frau und den drei Kindern in Ellighausen TG in einer ehemaligen Mühle, die er umbauen liess. Als Formel-1-Pilot erzielte er bis heute ein Vermögen von rund 125 Millionen Franken.

Etwas üppiger fällt der Kontostand des legendären «Paten» der Formel 1 aus: Bernie Ecclestone. Der Brite hat Ende Oktober seinen 90. Geburtstag gefeiert. Kurz zuvor ist er nochmal Vater geworden: Sohn Ace kam im Juli zur Welt. Sein Vermögen beziffert sich auf rund 2,75 Milliarden Franken.

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