Sell in May and go away but remember to come back in September – also im Mai aussteigen, aber nicht vergessen im September wieder Aktien zu kaufen. So lautet eine alte Börsenweisheit. Andere Erfahrungswerte für Anleger, die sich auf einen bestimmten Zeitraum oder Termin beziehen ist etwa die Santa Claus Rallye, die dazu rät, im Dezember oder noch besser in der letzten Woche des Jahres einzusteigen. Und dann gibt es da beispielsweise auch noch den Januar-Effekt, der besagt, dass vor allem Small Caps im Januar sehr gut laufen sollen.

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Diese Börsentipps sind statistisch mehr oder weniger gut belegt und wer sich daran hält, kann überdurchschnittliche Kursgewinne einfahren. Ein weiterer Tipp für Anleger lautet: Healthcare-Aktien sind im August zu meiden und dann im September zu kaufen.

Healthcare: schöne Gewinne im Schlussquartal… 

«In den letzten 28 Jahren brachte der August im Pharmasektor beispielsweise in den USA ein durchschnittliches Minus von -1,3 Prozent im Jahr», berichtet Edmund Shing, Aktienstratege bei BNP Paribas. Im Zeitraum 1990 bis 2016 brachte dabei nur noch der Februar im Durchschnitt eine minimale negative Performance und zwar von rund -0,2 Prozent. Alle anderen zehn Monate schnitten dagegen im Durchschnitt des Zeitraums mit Kursgewinnen ab.

«Während der August schwach ist, kommt es dann in den Monaten September bis Dezember zu einem starken Rebound bei Healthcare-Aktien mit durchschnittlichen Kursgewinnen in diesen vier Monaten von 4,8 Prozent», weiss Experte Shing.

… seit September geht es auch schon wieder nach oben

Immerhin: Auch in diesem Jahr war der August kein wirklicher Monate für Gesundheitsaktien. Die drei grossen Werte des Sektors aus dem Dow Jones – Johnson & Johnson, Merck & Co, Pifzer – brachten in dem Monat kleine Verluste oder liefen bestenfalls stabil, der Dow Jones dagegen kletterte im August um 0,3 Prozent. In Deutschland fielen die fünf grossen Pharma- und Gesundheitswerte im DAX – Beiersdorf, Bayer, Fresenius und Fresenius Med sowie Merck – um 1,2 Prozent und damit doppelt so stark, wie der Index. In der Schweiz entwickelten sich die beiden Pharmatitel Roche und Novartis ziemlich im Gleichschritt mit dem SMI, doch Novartis büsste im vergangenen Monat immerhin -1,8 Prozent ein.   

Doch jetzt im September hat der Pharmasektor schon gedreht. Novartis, Roche, Merck & Co konnten in den letzten Wochen schon einige Prozentpunkte zulegen und der Stoxx Health Care Index mit seinen 68 Mitgliedern bringt seit Monatsanfang bereits ein Plus von 2,5 Prozent. «Für den europäischen Health-Care-Sektor spricht derzeit nicht nur generell die langfristige Outperformance der Titel zum Gesamtmarkt, sondern es gibt auch einige kurzfristige Pluspunkte», sagt der BNP-Stratege.

Die Umsätze im Sektor sollen 2018 deutlich steigen

Shing nennt hier die anhaltende Konsolidierung im Sektor und noch bestehendes Übernahmepotential. Dann neue Medikamente – der Konsens der Analysten erwartet für 2018 ein Umsatzwachstum im Sektor von rund acht Prozent – und auch in Europa die Statistik. «Zwischen 1992 und 2016 zeigten europäische Gesundheitsaktien im August ein durchschnittliches Kursminus von -0,2 Prozent. Zwischen September und Dezember ging es dagegen im Durchschnitt um 4,5 Prozent nach oben», sagt der Analyst.

Wer nicht nur langfristig auf die starken Zuwächse im Pharma- und Gesundheitssektor setzen will, sondern auch auf schnelle kurzfristige Gewinne und den September-Dezember-Effekt, der greift beispielsweise zu BB Biotech. Die Beteiligungsgesellschaft aus Küsnacht konzentriert sich auf Investments in Bio- und Pharmawerte.

Charttechnik Roche: Da könnte jetzt die Post abgehen

Wegen der Charttechnik kurzfristig interessant ist Roche. Das SMI-Mitglied konnte jetzt nämlich von der unteren Begrenzung der Trading-Range aus 2014 bei rund 240 Franken nach oben drehen. Bei so einer Entwicklung gab es dann in den letzten vier Jahren schon wiederholt schnelle Kurssteigerungen in den folgenden Wochen oder wenigen Monaten sogar bis in den Bereich von 280 Franken.

Sonova notiert dagegen an der oberen Begrenzung ihres langfristigen Aufwärtstrends. Fällt die Hürde, könnte die Aktie des Gehörspezialisten möglicherweise ganz schnell in Richtung 200 Franken laufen. Tecan steht ebenfalls kurz davor nach oben auszubrechen, hat allerdings die 200-Marke schon geknackt. Möglicherweise setzt sich dort nun der dynamische Kursaufschwung der letzten sechs Jahre fort. Wer gleich die gesamte Branche spielen und damit auf eine breite Streuung setzen will, der wählt ein Indexzertifikat auf den Stoxx Europe 600 Health Care-Index (ISIN: CH0108347524, Laufzeit endlos). Mit dem Partizipationsprodukt sind Anleger dann 1:1 bei möglichen Kursgewinnen der Gesundheits-Titel mit von der Partie.

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