Für alle, die es in den letzten Monaten vergessen haben: Die UBS macht vor, wie Swiss Banking auch noch sein kann. Nämlich langweilig, zuverlässig und super erfolgreich. Kein Kladderadatsch aus der Chefetage, keine heissen News aus dem Maschinenraum, keine Ankündigungen ohne Substanz.

Klar haben die Märkte Ralph Hamers und seiner Truppe Rückenwind verliehen, aber die Truppe hat auch vieles richtig gemacht. Solide Massarbeit halt, die sich in den harten Kennziffern niederschlägt. Zum Beispiel im Kosten-Ertrags-Verhältnis – ein wichtiges Mass der Effizienz –, das Hamers letztes Jahr nach unten schraubte. Oder die Kundenvermögen, welche die Bank über alle Kontinente anziehen konnte: Sie stiegen netto um 100 Milliarden an.

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Die UBS stellt ihren Anspruch unter Beweis

Mittlerweile haben die Reichen und Reichsten dieser Welt der Grossbank 3100 Milliarden Franken zur Verwaltung und zur Mehrung anvertraut. Auch das ein Rekord. Die UBS hat damit ihren Anspruch als global wichtigster Vermögensverwalter unter Beweis gestellt. Und sie tut dies mit einem Pre-Tax-Profit allein in der oft verschmähten Vermögensverwaltung in der Höhe von 4,5 Milliarden Franken.

Ein Beweis für die Leistungsfähigkeit ist aber auch der Reingewinn von 7 Milliarden Franken, der die Zahlen der letzten zehn Jahre locker in den Schatten stellt. Und die UBS bügelte dabei erst noch zwei Abschreiber – den Verlust mit dem Hedgefonds Archegos und die Rückstellung für den Frankreich-Prozess – in der Höhe von 1,3 Milliarden weg.

Ambitionen in den USA und Asien

Und Hamers hat weitere Ambitionen: Diese stecken allerdings weniger in der Schweiz oder in Europa, sondern in den USA und in Asien. Man erinnert sich ungern: Früher hat man in Amerika kaum Geld verdient, nun gehört der grösste Finanzplatz zu den Profitbringern der Bank, neben der Schweiz und Asien. Logisch, will Hamers in den dynamischen USA weiter wachsen, deshalb hat er vor wenigen Tagen die US-Digitalplattform Wealthfront für 1,4 Milliarden Dollar gekauft. Damit will man sich noch stärker im Markt der Vermögenden (Affluent) umtreiben und sie digital mit passenden Pensionskassenplänen oder Aktienprogrammen bedienen.

Die UBS kann sich dank prall gefüllter Kasse all die notwendigen Investitionen ins Digitale und obendrein ein aggressives Aktienrückkaufprogramm leisten, wie das Jahresergebnis 2021 nachhaltig zeigt. Ihre Schweizer Konkurrenz, die Credit Suisse, muss derweilen einen Verlust hinnehmen und ist mit allerlei Vergangenheitsbewältigung beschäftigt.