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Bilanz 300 Reichste 2022: Familie Zegna
Quelle: Getty Images

PersonFamilie Zegna

Kurz vor Weihnachten 2021 war es so weit: Das 1910 in Norditalien gegründete Luxusunternehmen Ermenegildo Zegna ging in New York an die Börse. Das war kein klassischer Börsengang, sondern geschah via die SPAC-Gesellschaft Investindustrial Acquisition, die von Sergio Ermotti, dem Ex-Chef der UBS und jetzigen Swiss-Re-Präsidenten, präsidiert wird. Der Deal brachte der Familie mehrere hundert Millionen Dollar frisches Kapital für Wachstum, etwa mit dem Ausbau der Onlinedistribution. Oder auch mit Akquisitionen. Es heisst, die Investmentbank Goldman Sachs habe von Tom Ford den Auftrag erhalten, für dessen Luxusmarke einen Käufer zu finden, und sei mit Zegna im Gespräch. Wäre naheliegend: Die Zegnas sind Tom Fords Produktions- und Vertriebspartner. Die Familie nimmt zu dem Gerücht keine Stellung.

Den Börsengang vor rund einem Jahr nannte der Patron Gildo Zegna einen «monumentalen Meilenstein». Viel hat sich de facto nicht geändert. Die Familie besitzt mit 62 Prozent nach wie vor die Mehrheit und damit die Kontrolle im aktuell mit 2,6 Milliarden Dollar bewerteten Unternehmen. Und Rochaden an der Spitze hat es auch keine gegeben. Der 67-jährige Clanchef ist weiterhin Chairman und CEO in Personalunion. Seine Schwester Anna und sein Cousin Paolo sind im Verwaltungsrat.

Gross geworden ist Zegna als Weberei edler Wollstoffe. Noch heute werden Couture-Häuser wie Chanel oder Dior damit beliefert. Sie sind Kunden und Konkurrenten zugleich: Zwei Drittel des Umsatzes stammen bei Zegna von Männermode aus eigenen Design- und Schneiderateliers. In diesem Bereich findet nun ein Wandel statt vom hochklassischen Edelschneider zum Anbieter von «Luxury Leisureware», gediegener, doch entspannter Freizeitbekleidung.

(Stand: November 2022)

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