PersonMelanie Gabriel

Lieferantenrechnungen, Spesen- und Kartenabrechnungen sowie die Verwaltung von Abonnements sind zeitraubende Aufgaben. In jedem Unternehmen sind zahlreiche Mitarbeiter damit beschäftigt. Das Zürcher Fintech-Unternehmen Yokoy nutzt die künstliche Intelligenz, um die gesamte Abwicklung der Unternehmensausgaben zu automatisieren. Yokoy wurde 2019 von Melanie Gabriel und vier Mitstreitern gegründet. Inzwischen nutzen mehr als 350 Firmen in der Schweiz, Österreich und Deutschland die Lösungen von Yokoy – darunter Stadler Rail, Bobst, Swissquote und On Shoes. Weiteres Wachstum versprechen sich die Jungunternehmer in neuen Regionen. Da das Tool von Yokoy flexibel an länderspezifische Besonderheiten anpassbar ist und Abrechnungen in allen Sprachen und Währungen lesen und übersetzen kann, gibt es keine technischen Hindernisse für diese Expansion. Im Herbst wird bereits eine physische und digitale Firmenkarte lanciert, die EU-weit zum Einsatz kommen kann. Bis zum Jahresende soll die Zahl der Mitarbeitenden von derzeit 40 auf 50 ansteigen. Im März vergangenen Jahres, einen Tag vor dem Shutdown, hat Yokoy eine Seed-Finanzierung in Höhe von 1,7 Millionen Franken erhalten. Neben den Hauptinvestoren Swisscom und SIX sind auch einige Angel-Investoren wie Doodle-Gründer Myke Näf mit an Board. 
«Ich liebe es, Neues zu gestalten und andere Menschen dafür zu begeistern», sagt Melanie Gabriel, die nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften und der Soziologie an der Universität Basel das Masterstudium in Business Management an der Universität St. Gallen absolviert hat. Obwohl Gabriel keinen Tech-Hintergrund hat, ist sie fasziniert von der Technologiebranche. «Das Thema Spesen ist für alle Beteiligten mühsam – für Mitarbeitende, Management und die Finanzabteilung. Es ist eine grosse Freude, hier eine digitale Lösung anzubieten, die sogar Spass macht», sagt die sympathische 32-Jährige. Schon als Studentin hat Gabriel grosse Projekte aus dem Boden gestampft und sich dabei gegen die Zweifler in ihrem Umfeld durchgesetzt. Zusammen mit einem jungen Komponisten und einem Dirigenten startete sie 2012 ein Musical-Projekt mit 200 Jugendlichen. Neben der Finanzierung und der Vermarktung mussten Ensemble und Orchester auf die Beine gestellt werden. Zwei Jahre später wurde «Verona 3000» vor 8000 Zuschauern in Luzern aufgeführt.