Das Flugzeugkonzept des «Fliegenden V» («Flying-V») erhält Unterstützung aus der Luftfahrtindustrie. Die holländische Fluggesellschaft KLM beteiligt sich an der Entwicklung des neuartigen Flugzeugtyps durch die Technische Universität Delft.

Das Ziel ist ein deutlich sparsamerer Langstreckenflieger als bisherige Flugzeuge auf interkontinentalen Routen.

Der Clou: Im «Fliegenden V» werden die Passagierkabine, der Frachtraum und die Treibstofftanks in den Flügeln untergebracht. Die Folge ist ein v-förmiges Flugzeug mit einer verbesserten Aerodynamik und reduzierter Grösse und Gewicht.

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Auf einem normalen Flughafen nutzbar

Gegenüber dem topmodernen Airbus A350 soll der neue Flieger 20 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen, schreibt KLM in einer Mitteilung. Und dies bei einer ähnlichen Kapazität von 314 Passagieren und 160 Kubikmetern Laderaum in der Standardausführung. 

Mit einer Flügelspannweite von 65 Metern würde das «Fliegende V» zudem die heutige Flughafeninfrastruktur nutzen können.

KLM TU Delft

Konzeptzeichnung: Flügel und Kabine sind im neuen Flieger vereint.

Quelle: KLM

Zunächst soll der Flieger mit herkömmlichem Kerosin fliegen. Doch laut KLM könnte das Flugzeug in Zukunft problemlos auf Elektro-Triebwerke umgestellt werden, wenn diese Marktreife erlangen. 

Die Luftfahrtindustrie sei heute für 2,5 Prozent des globalen Treibstoffausstosses verantwortlich, so Projektchef Roelof Vos von der TU Delft gegenüber dem Fernsehsender CNN. «Und die Industrie wächst weiter, weshalb wir dringend nachhaltigere Flugzeuge brauchen.»

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Einführung zwischen 2040 und 2050

Ein Modellflieger des «Fliegenden V» wird im Oktober zum 100. Geburtstag von KLM vorgestellt. Zu diesem Anlass soll auch ein 1:1-Modell eines Kabinenabschnitts fertig sein. KLM verspricht durch die Form eine völlig neue Flugerfahrung für die Passagiere, wobei das gesamte Interieur so leicht wie möglich gehalten werden soll, damit die Gewichtsreduktion des Designs maximal zum Tragen kommt.

Bis zur Marktreife ist es aber noch ein langer Weg. Laut Vos könnte das Flugzeug zwischen 2040 und 2050 in Betrieb genommen werden. Zunächst seien zahlreiche Tests am Design nötig. «Wir haben Berechnungen und erste Versuche im Windkanal gemacht, aber wir brauchen noch viel mehr Daten aus dem Windkanal, um zu zeigen, dass dieses Flugzeug tatsächlich so effizient ist, wie wir annehmen.»

Gabriel Knupfer
Gabriel KnupferGabriel Knupfer ist Redaktor Wirtschaft-Desk bei Blick und arbeitet seit zehn Jahren für die Handelszeitung.Mehr erfahren