«UBS und Credit Suisse zahlen seit Jahren keine Steuern», rauschte es aus dem Gratisblätterwald. Bloss: Die Grossbanken zahlen seit Jahren Steuern. Nur die Gewinnsteuern fielen zum Teil wegen Milliardenverlusten in der Finanzkrise weg. 2012 zahlte die UBS dem Fiskus 167 Millionen Franken, bei der Credit Suisse betrug der ausgewiesene Ertragsteueraufwand 496 Millionen Franken.

Dabei sind Gewerbe-, Kapital-, Umsatz- oder Liegenschaftssteuern gar nicht berücksichtigt. Mit 167 Millionen Steuern landet die UBS im Steuerzahler-Ranking 2012 auf Rang 15 unter jenen 20 Grosskonzernen, die im SMI-Index vereinigt sind. Am meisten lieferte der Nestlé-Konzern ab, der von CEO Paul Bulcke geführt wird: 3,451 Milliarden Franken. An zweiter Stelle folgt der Pharmakonzern Roche mit 2,55 Milliarden, dann Novartis mit 1,49 Milliarden. Ein Grossteil der Steuern fällt aber dort an, wo die Gewinne eingefahren werden – im Ausland. 

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Wie viel im Netz der Schweizer Behörden hängen blieb, wird als Geheimsache behandelt. «Wir veröffentlichen keine Aufschlüsselung nach Regionen oder Ländern», heisst es beim Viviser Nahrungsmittelkonzern. 

Diese Rückschlüsse lassen sich ziehen: Einer der grössten Steuerzahler im Land ist Swisscom. Die Telekomfirma drückte letztes Jahr total 405 Millionen ab; «über 95 Prozent» blieben gemäss Sprecher Sepp Huber in der Schweiz. Das wären rund 385 Millionen. Neben der Swisscom verraten bloss noch Adecco und die UBS, wie viel sie hierzulande abbuchen. Bei Adecco waren es 56 Millionen, bei der UBS 95 Millionen. Die Zeiten haben sich geändert: Zwischen 2002 und 2006 lieferte die UBS in der Schweiz eine Milliarde Franken an Gewinnsteuern ab. Mit den Einkommenssteuern der Mitarbeiter gingen zu diesen fetten Zeiten «über zwei Milliarden pro Jahr» an den Fiskus, rechnet UBS-Sprecher Serge Steiner vor. 

Knapp hinter der Swisscom dürfte 2012 das Nicht-SMI-Unternehmen Glencore liegen. Der Konzern und seine Rohstoffhändler blätterten in der Schweiz rund 800 Millionen Franken hin, davon gingen rund 350 Millionen auf Kosten der Firma. Anders lautete auch hier die mediale Schlagzeile: «Glencore zahlt null Steuern».