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Thierry Stern
Quelle: ZVG

PersonThierry Stern

Es gibt Menschen, für die es oberhalb von Patek Philippe nur noch den Himmel gibt. Dazu zählen fraglos auch die Besitzer selbst: Patek Philippe, 1839 gegründet und seit 1932 der Familie Stern gehörend, hat ein eigenes Gütesiegel. Geführt wird das Unternehmen mit Sitz in Genf in vierter Generation von Thierry Stern. Die Manufaktur stellt jährlich 60 000 Uhren her und erzielt damit einen geschätzten Umsatz von 1,5 Milliarden Franken.

Die Uhren des Hauses sind wegen ihrer herausragenden Qualität begehrt und machen zudem gerade Karriere als ebenfalls herausragende Geldanlage. Und so kommts, dass immer mehr dieser Edeluhren in Gedanken an ihren Wiederverkaufswert in Tresoren landen statt an Handgelenken. Auch das Prinzip der Verknappung entfaltet sich im Fall von Patek in Gänze: Als Stern Anfang Jahr ankündigte, den Bestseller Nautilus 5711 auslaufen zu lassen, weil er ihm im Gesamtangebot, das 160 Modelle umfasst, zu dominant war, explodierte der Preis des Modells. Für die Stahluhr mit blauem Zifferblatt, Ladenpreis 29 500 Franken, hat diesen Sommer ein Sammler 415 000 Euro bezahlt. Die Nautilus-Ära schloss er schliesslich mit einer Serie mit grünem Zifferblatt. Ihr Preis schoss auf dem Graumarkt stante pede ins Sechsstellige hoch.

Dass Stern fortan auf seinen Bestseller verzichtet und stattdessen die Produktion hochschraubt, erklärt er unter anderem damit, dass er nicht ticke wie der CEO eines Konzerns, dem die Aktionäre im Nacken sitzen, sondern wie ein Unternehmer: «Ich muss die Marke schützen, nicht meinen Geldbeutel.»

Seine Uhren werden offline only verkauft. Stern will von E-Commerce vorderhand nichts wissen, eine Patek Philippe gibt es daher ausschliesslich in seinen eigenen Boutiquen und bei ausgewählten Juwelieren. In der Schweiz sind das etwa Gübelin in Luzern und René Beyer in Zürich. Im laufenden Jahr wird er an die Stärke von vor Corona anschliessen und 2020 vergessen: Im Lockdown mit den Ladenschliessungen und Reiseverboten stand auch in seiner Manufaktur wochenlang alles still. Das hat ihn bis Ende des Jahres 20 Prozent des Umsatzes gekostet. Stern, finanziell dick gepolstert, nahm den Einbruch von Anfang an gelassen: «Wir werden uns rasch erholen, diese Pandemie kann Patek nichts anhaben.»

(Stand: Dezember 2021)

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