Am Wochenende gönnen meine Frau und ich uns daheim gerne mal einen Kinofilm, den ich zuvor auf den einschlägigen Plattformen heruntergeladen habe (in der Schweiz ist das ja zum Privatgebrauch noch immer legal). Für den Kinosound in unserem Wohnzimmer sorgt ein 7.1-Kanal-System, für das gute Bild ein 65-Zoll-OLED-Fernseher. Ein Beamer kam für uns nie in Frage: zu aufwendig die Installation, zu schwach das Bild bei Tageslicht, zu hässlich das Trumm, das unter der Decke hängen muss.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Solche Leute wie uns will LG mit dem HU80KS erreichen. Das Gerät ist ein portabler Beamer, der Heimkinoleistung to go verspricht.

Ähnelt einem durchgestyltern Mülleimer

Dabei sieht der LG nicht aus wie ein Beamer, eher wie ein durchgestylter Mülleimer: Ein Objektiv ist nicht sichtbar, das Bild wird über einen schwenkbaren Spiegel projiziert, der im Deckel integriert ist. Dank Tragegriff lässt sich das knapp sieben Kilo schwere Gerät leicht transportieren.

Drinnen steckt als Lichtquelle ein DLP-Laser. Der ist unempfindlich beim Transport, braucht keine Aufwärmphase und muss erst nach 20 000 Betriebsstunden (oder 220 Kinofilmen) ausgetauscht werden. Bis zu 150 Zoll Bilddiagonale leuchtet er in 4K-Auflösung und mit HDR aus – das ist eine riesige Bildfläche!

Das Bild ist messerscharf, auch die Farbdarstellung hat mir gefallen. 3-D fehlt aber – okay, das ist inzwischen auch bei TV-Geräten ausgestorben. Dafür sorgt die automatische Trapezkorrektur dafür, dass das Bild immer gerade ausgerichtet ist – clever!

Das Stromkabel rollt sich auf Knopfdruck wie beim Staubsauger selbst ein, den Lüfter hört man kaum.

LG HU80KS

Ungewöhnlich: Optisch ähnelt der LG HU80KS einem durchgestylten Mülleimer.

Quelle: ZVG

Sinnlose Stereo-Lautsprecher

Keinen Sinn machen die Stereo-Lautsprecher mit 2 × 7 Watt Leistung: Wer sich so ein Gerät hinstellt und dann nicht auf mindestens 5.1-Sound zurückgreift, hat das Konzept Heimkino nicht begriffen.

Den LG gibts übrigens auch in Weiss. Diese Version bietet einen eigenen App-Store und erlaubt via WLAN oder Kabel direktes Streaming von YouTube, Net-flix & Co. Das ist bei einem portablen Player sinnvoll, kostet aber saftige 176 Franken Aufpreis.

Tagsüber nichts erkennbar

Und die Helligkeit? 2000 Lumen leistet der Laser, offiziell eine Menge. In der Realität musste ich mein Wohnzimmer (es hat eine durchgehende Fensterfront über drei Seiten) tagsüber verdunkeln, um etwas zu erkennen.

Auch ein anderes Problem kann der LG nicht lösen: dass man eine Leinwand aufbauen muss, soll die poröse Wand nicht das Bild vermiesen.

Fazit: Der LG ist durchdacht und technisch beeindruckend. Aber tagsüber reicht mir die Helligkeit nicht. Ich persönlich bleibe beim OLED-Fernseher.

LG HU80KS
Info: www.lg.com/de/
Preis: 2223 Franken bei digitec.ch

Bewertung: ★★★☆☆  

★ Technoschrott ★★ verzichtbar ★★★ nice to have ★★★★cool ★★★★★wegweisend

Kowalskys Crashtest Palm

Marc Kowalsky ist ein Early Digital Immigrant: Seit über 30 Jahren fühlt er den neuesten IT-Produkten auf den Zahn.

Quelle: Felice Bruno für BILANZ
Kowalskys Crashtest
  • Mit dem Lenovo ThinkVision M14t erreicht der Take-away-Trend auch die Bildschirme. Mehr dazu hier.
  • Mit dem LG Wing lanciert der südkoreanische Konzern das wohl kurioseste Smartphone seit Langem. Mehr dazu hier.
  • Mit dem Fairphone 3+ surft es sich nicht sonderlich gut, aber wenigstens mit gutem Gewissen. Mehr dazu hier.
  • Mit dem Lenovo X1 Fold kommen die faltbaren Bildschirme bei den Laptops an. Und machen wirklich Sinn. Mehr dazu hier.
  • Das neue iPhone 12 Pro bietet eine grosse und viele kleine sinnvolle Neuerungen. Mehr dazu hier.
  • Die Tissot T-Touch Connect Solar löst das grösste Problem aller Smartwatches. Auf Kosten der Features. Mehr dazu hier.
  • Der Samsung Q950TS ist der erste Fernseher, bei dem die 8K-Auflösung tatsächlich Sinn macht. Mehr dazu hier.
  • Das Dell Latitude 9510 wirbt mit künstlicher Intelligenz. Allzu hoch kann der IQ aber nicht sein. Mehr dazu hier.
  • Die Suunto S7 verspricht, das Beste aus der Welt von Sportuhren und Smartwatches zusammenzubringen. Mehr dazu hier.
  • Der QNAP HS-453DX positioniert sich als Entertainer fürs Wohnzimmer. Leider versagt er dabei völlig. Mehr dazu hier.
  • Die für mich schönste Smartwatch – die TAG Heuer Connected – kommt in die dritte Generation. Was taugt sie? Mehr dazu hier.
  • Das Samsung Galaxy Z Flip verstaut einen riesigen Bildschirm in einem winzigen Smartphone. Mehr dazu hier.
  • Der LG HU80KS verspricht ein Heimkino, das sich kinderleicht aufbauen und wegräumen lässt. Mehr dazu hier.
  • Der Asus ZenBook Pro Duo ist der ungewöhnlichste Laptop, den ich je getestet habe. Leider nicht der beste. Mehr dazu hier.
  • Das Galaxy Fold definiert das Smartphone neu: Wer sich an das Faltdisplay gewöhnt hat, will nicht mehr zurück. Mehr dazu hier.
  • Eine Sonnenbrille als Ohrhörer-Ersatz? Bei den Bose Frames machen die Ohren Augen. Kann man mal probieren. Mehr dazu hier.
  • Haltung statt Rückenschmerzen: Der Upright Go verhindert, dass Sie den Bückling machen. Mehr dazu hier.
  • Der Palm passt, wie der Name verspricht, in jede Handfläche – und ist dennoch ein vollwertiges Smartphone. Mehr dazu hier.
  • Magere Ausstattung, dicker Preis: Der Formation Wedge macht es einem nicht leicht, ihn zu lieben. Mehr dazu hier.
  • Kein kalter Kaffee: Der Ember Travel Mug temperiert perfekt Ihr Getränk für unterwegs – mit App und Ladeschale. Mehr dazu hier.
  • Glatt zum Vergessen: Der CleanMaxx soll Ihre Wäsche glätten. Stattdessen zerknittert er Ihre Nerven. Mehr dazu hier.
  • Kekse für Könner: Mit den Snowcookies zeigt sich, ob Sie wirklich ein guter Skifahrer sind. Mehr dazu hier.
  • Trocken zu Tal: Mit Hightech gegen Schweiss: Kjus bringt jetzt auch eine Skijacke ins App-Zeitalter. Mehr dazu hier.
  • Mit Ki gegen Kalorien: Der Vi Trainer soll den Jogging-Coach ersetzen. Die Idee ist gut, die Umsetzung mangelhaft bis unredlich. Mehr dazu hier.
  • Auf den Zahn gefühlt: Die Oral-B Genius 10100 S will jetzt auch die Zahnpflege digitalisieren. Das geht nicht gut. Mehr dazu hier.