Die TV-Branche teilt zunehmend das Schicksal anderer Techindustrien, die eigentlich ausentwickelt sind: Weil es kaum mehr echte Neuerungen gibt, versucht man Kunden mit Scheininnovationen oder solchen, die wenig Sinn machen, zum Neukauf zu bewegen. Beim Fernseher etwa mit immer höheren Auflösungen wie 4K und 8K, obwohl die Sender erst mit Mühe den Umstieg auf das HD-Format geschafft haben und 4K-Inhalte auch auf Netflix und Co. noch rar sind.

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Der Samsung Q950TS gehört in die Kategorie der 8K-Geräte. Mit seinen gewaltigen 75 Zoll (es gibt ihn auch eine Nummer grösser oder kleiner) passt er schon nicht in unseren Aufzug; auch an der Wand wirkt er wie ein grosses schwarzes Loch, wenn er nicht im TV-Betrieb ist. Gegen Letzteres hilft der Ambient-Modus, in dem das Gerät Animationen, Bilder oder etwa die Wettervorhersage anzeigt.

Beeindruckend, aber…

Weil Strom und alle Signale durch ein einziges Kabel transportiert werden, ergibt sich zusammen mit dem monolithischen Gerätedesign ein sehr aufgeräumter Anblick. Wie schnell und einfach der Q950TS eingerichtet ist, hat mich beeindruckt. Auch die Benutzeroberfläche gefällt. Einziges Manko: Auf der winzigen Fernbedienung hat es keinen Platz für eine Tastatur. Die wäre hilfreich, um sich etwa bei den Streamingdiensten einzuloggen, die das Gerät grosszügig unterstützt.

Mit acht eingebauten Lautsprechern und 70 Watt Leistung produziert der TV ordentlichen Sound, der Raumklang ähnelt. Dolby Atmos und Vision werden nicht unterstützt, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Ärgerlicher war da schon, dass es nicht gelang, im Mediaplayer die Sprache von Mehrkanalfilmen zu ändern.

Samsung Q950TS

Farbe und Kontrast beeindrucken beim Q950TS.

Quelle: ZVG

Grossartiges Bild

Und das Bild? Zwar spiegeln sich Lichtquellen – egal wo im Raum sie sind – quer über den ganzen riesigen Screen. Aber was der Samsung an Farben und Kontrasten aus dem randlosen QLED-Panel rausholt, ist beeindruckend. Weil es ausser ein paar Demos keine 8K-Inhalte gibt, skaliert der TV das bestehende Bildmaterial hoch.

Normalerweise funktioniert das mehr schlecht als recht, doch dem Samsung gelingt das mit Hilfe einer grossen Datenbank und KI-Algorithmen weit besser als jedem anderen Fernseher, den ich kenne. So sieht man jede einzelne Pore im Gesicht des hemmungslos weinenden Neymar nach dem Champions-League-Finale, obwohl das Bild von 2 auf 33 Millionen Pixel hochgerechnet wird – grossartig!

Fazit: Der Samsung zeigt das beste Bild, das ich je auf einem Fernseher gesehen habe. Zu einem entsprechenden Preis.

Samsung Q950TS
Info: www.samsung.ch 
Preis: 8499 Franken 

Bewertung: ★★★★★  

★ Technoschrott ★★ verzichtbar ★★★ nice to have ★★★★cool ★★★★★wegweisend

Kowalskys Crashtest Palm

Marc Kowalsky ist ein Early Digital Immigrant: Seit über 30 Jahren fühlt er den neuesten IT-Produkten auf den Zahn.

Quelle: Felice Bruno für BILANZ
Kowalskys Crashtest
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  • Mit dem LG Wing lanciert der südkoreanische Konzern das wohl kurioseste Smartphone seit Langem. Mehr dazu hier.
  • Mit dem Fairphone 3+ surft es sich nicht sonderlich gut, aber wenigstens mit gutem Gewissen. Mehr dazu hier.
  • Mit dem Lenovo X1 Fold kommen die faltbaren Bildschirme bei den Laptops an. Und machen wirklich Sinn. Mehr dazu hier.
  • Das neue iPhone 12 Pro bietet eine grosse und viele kleine sinnvolle Neuerungen. Mehr dazu hier.
  • Die Tissot T-Touch Connect Solar löst das grösste Problem aller Smartwatches. Auf Kosten der Features. Mehr dazu hier.
  • Der Samsung Q950TS ist der erste Fernseher, bei dem die 8K-Auflösung tatsächlich Sinn macht. Mehr dazu hier.
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  • Der QNAP HS-453DX positioniert sich als Entertainer fürs Wohnzimmer. Leider versagt er dabei völlig. Mehr dazu hier.
  • Die für mich schönste Smartwatch – die TAG Heuer Connected – kommt in die dritte Generation. Was taugt sie? Mehr dazu hier.
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  • Der LG HU80KS verspricht ein Heimkino, das sich kinderleicht aufbauen und wegräumen lässt. Mehr dazu hier.
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  • Glatt zum Vergessen: Der CleanMaxx soll Ihre Wäsche glätten. Stattdessen zerknittert er Ihre Nerven. Mehr dazu hier.
  • Kekse für Könner: Mit den Snowcookies zeigt sich, ob Sie wirklich ein guter Skifahrer sind. Mehr dazu hier.
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Dies ist ein BILANZ-Artikel

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