Herr Fischer, was bedeutet Ihnen Sicherheit?

Sicherheit kommt ja aus dem Lateinischen und heisst «sine cura», also ohne Sorge. Und so definiere ich auch Sicherheit. Finanzielles Wohl, ein Dach über dem Kopf, genügend Essen, frisches Wasser, also ein sorgenfreies Leben. Sicherheit bedeutet für mich aber auch die Erkenntnis, wohin ich gehen will, eine Struktur und Ziele zu haben sowie Menschen um mich zu wissen, denen ich vertrauen kann.

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Jens P. Fischer leitet das bekannte Vier-Sterne-Superior-Genusshotel Waldhotel Arosa. Nach Ausbildungen zum Hotelfachmann und Koch hat der Direktor des Waldhotels die höhere Hotelfachschule absolviert. Nach verschiedenen leitenden Funktionen im Bereich Küche, Einkauf und Unternehmensführung ist Jens P. Fischer vor fünf Jahren nach Arosa zurückgekehrt, um Ende 2018 die Direktion des ehemaligen Waldsanatoriums zu übernehmen.
 

Wie schützen Sie sich vor Gefahr und Schaden?

Den 100-prozentigen Schutz gibt es nicht. Doch treffe ich Vorkehrungen und habe Partner an meiner Seite, die mir im Falle von Gefahr oder Schaden zur Seite stehen und mich unterstützen. Selbstredend kann ich auch präventiv Massnahmen ergreifen, indem ich mich vor einem Schadeneintritt schütze. So werde ich bei Lawinengefahr gewisse Abfahrten meiden oder bei Eisglätte die Geschwindigkeit meines Autos anpassen.

Können Sie mit Unsicherheiten leben?

Zwangsläufig, ja. Jeden Tag und jede Stunde. Solange ich darauf reagieren und mit meinem Tun und Handeln wieder Sicherheit erzeugen kann, ist das in Ordnung für mich.

Wie oft machen Sie eine Risikoabwägung?

Tagtäglich. Als Direktor in einem Vier-Sterne-Superior-Hotel in einer bekannten Tourismusregion arbeite ich in einem dichten Geflecht von Stakeholdern, also Gästen, Mitarbeiterinnen, Kaderkollegen, Lieferanten, Handwerkern und vielen weiteren Beziehungspersonen. Da braucht es keine Pandemie, um jeden Tag Risikobewertungen vornehmen zu müssen. Das macht aber auch einen grossen Teil der Anforderung an mich aus und birgt einen gewissen Reiz. Denn eine Risikobewertung verlangt Entscheide und gibt Handlungsrichtlinien vor, die ich verantworten muss. Risikoabwägungen sind Teil der Führungsverantwortung.

Was ist Ihr höchstes Gut?

Die Freiheit und Sicherheit, die wir in der wundervollen Schweiz geniessen dürfen. Die Mitbestimmung, sich frei bewegen zu können und Entscheidungen aus freiem Willen heraus treffen zu können.

Was würden Sie gerne versichern?

Nun, was sich nicht versichern lässt: Sicherheit, Liebe, Vertrauen, Loyalität. Doch selbst wenn wir uns all dies gesichert wünschen, zuletzt leben wir. Und das ist ein nicht unbeträchtliches Wagnis. Unser Leben müssen wir selber bewältigen. Schön, wenn es uns gelingt, auch schlechten Zeiten Gutes abzugewinnen, oder wie wir in unserem Haus sagen: Genuss pur – einmal genügt nicht.

Welches Renommee geniessen Versicherer in der Schweiz?

In Anlehnung an Warren Buffett: Es braucht 20 Jahre, um einen guten Ruf aufzubauen, und würde nur 5 Minuten dauern, diesen zu ruinieren. Meiner Meinung nach geniesst die Versicherungsbranche in der Schweiz einen guten Ruf. Buffett ist wohl auch hier ein Begriff!

Wie kann ein Versicherer Kundenbeziehungen verbessern?

Präsent sein, zuhören, Dienst leisten und verlässlich sein. Am Ende des Tages sind Versicherer Dienstleister. Dies wird meiner Meinung nach hin und wieder vergessen.

Welches sind Ihre Entscheidungskriterien für die Wahl eines Versicherers?

Ich möchte mich gut beraten wissen und gerne die Vor- und Nachteile des jeweiligen Produktes offen dargelegt haben. Jedes Produkt hat eine Sonnenseite und eine Schattenseite. Ich möchte diejenigen Produkte präsentiert und angeboten bekommen, die zu meinem heutigen und künftigen Leben passen. Realistisch und vorstellbar. Ganz wichtig ist mir in der ganzen Wahl und späteren Betreuung der menschliche Aspekt in der Beratung.

Versicherer verkaufen Versprechen. Stimmt das?

Sie verkaufen Versprechen und das Gefühl von Sicherheit.

Wer regelt in Ihrem Unternehmen die Versicherungsfragen?

Der Inhaber und Eigentümer, unser Verwaltungsratspräsident Andy Abplanalp.

Welchen Versicherungsabschluss haben Sie je bereut?

Bis heute: keinen.